Kostenfrei

Vanille: EU-Importe erreichen Rekordwert

4. Dezember 2019 um 13:57 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

BRÜSSEL. Die Krise auf dem Vanillemarkt hat auch in Europa ihre Spuren hinterlassen, da die Importe 2018 weiter zurückgegangen sind. In dem kürzlich veröffentlichten Markt-Update für November hat Aust & Hachmann die Produktionsschätzungen für Madagaskar revidiert. Der Markt hat sich in diesem Jahr erheblich verändert.

EU-Importwerte erreichen Rekordhoch

Mit 1.017 mt sind die Vanilleimporte aus Drittländern in die EU bereits das dritte Jahr in Folge zurückgegangen. Die Importe erreichten im Jahr 2015 mit 1.829 Tonnen ihren Höhepunkt und wurden seitdem stetig weniger. Obwohl die Einfuhren um 2,3% zurückgingen, ist auch zu berücksichtigen, dass der Importwert von 371,59 Mio. EUR im Jahr 2017 auf 388,76 Mio. EUR im Jahr 2018 gestiegen ist. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Er spiegelt die Marktentwicklung im Jahr 2018 wider, als das begrenzte Angebot die Preise auf einen Höchststand von mehr als 600 USD/kg trieb.

Obwohl die Importmengen aus den meisten Herkunftsländern im Jahr 2018 zurückgingen, vor allem aus Uganda und Australien, stiegen die Importe aus Papua-Neuguinea und Madagaskar um 46% bzw. 7%. Dies entspricht den Entwicklungen auf dem Weltmarkt, da schwarze Vanille aus Papua-Neuguinea an Attraktivität gewonnen hat.

Vanille, EU-Importe in Mio. mt

Ursprung

2017

2018

Veränd.

Madagaskar

793

851

7,3%

Papua-Neuguinea

28

41

46,4%

USA

46

32

-30,4%

Jamaika

44

31

-29,5%

Indonesien

46

26

-43,5%

Komoren

16

12

-25%

Indien

25

8

-33,4%

Uganda

22

6

-70,7%

Französisch-Polynesien

4

4

0%

Australien

7

3

-57,2%

Andere

-

3

-

Gesamt

1.040

1.017

-2,3%

Eurostat (Comext)
Zolltarifnummer: 0905100000 - Vanille, weder zerdrückt noch gemahlen.

Marktpreise werden weiter sinken

Wie Aust & Hachmann jedoch betont, wird es für Papua-Neuguinea schwierig sein, seine Marktanteile zu halten. Das Problem ist, dass die Produktion in fast allen Produktionsländern steigt und sich der Markt inzwischen in einen Käufermarkt verwandelt hat. In diesem Jahr sind deutliche Preissenkungen zu beobachten, ein Trend, der sich voraussichtlich fortsetzen wird. So können beispielsweise die derzeit in Madagaskar angebotenen Preise je nach Qualität und Lieferant bis zu 50% niedriger liegen.

Aust & Hachmann berichtet weiter, dass die Qualität der Ernte in Madgaskar besser ist als erwartet. Die Erntemenge liegt jedoch niedriger als 2018 und wird auf 1.100-1.200 mt geschätzt. Obwohl es noch zu früh für eine genaue Produktionsschätzung für 2020 ist, können bei einer guten Ernteentwicklung für das nächste Jahr bis zu 2.000 mt erwartet werden.

Für mehr Informationen gehen Sie zu: 
weitere Preischarts
weitere Preisinformationen 

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Gewürze
05.06.2025
GUJARAT. Wöchentliches Monitoring mit aktuellen Marktinformationen aus Indien zu Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Chilischoten, Kardamom und Pfeffer sowie einer Preisliste mit über 70 Preisen zu Produkten und Rohstoffen.
Gewürze
29.05.2025
GUJARAT. Wöchentliches Monitoring mit aktuellen Marktinformationen aus Indien zu Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Chilischoten, Kardamom und Pfeffer sowie einer Preisliste mit über 70 Preisen zu Produkten und Rohstoffen.
Gewürze
28.05.2025
LIMA/BRASÍLIA. Während die Ernte in Brasilien in diesem Jahr größer ausfallen, zeigten sich die peruanischen Ingwerexporte im April erneut rückläufig. Branchenexperten zeigen sich dennoch zuversichtlich.
Gewürze
23.05.2025
GUJARAT. Wöchentliches Monitoring mit aktuellen Marktinformationen aus Indien zu Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Chilischoten, Kardamom und Pfeffer sowie einer Preisliste mit über 70 Preisen zu Produkten und Rohstoffen.