Quinoa: Knappe Bestände in EU-Qualität

11. Februar 2025 um 16:09 , Der AUDITOR
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LIMA/SUCRE. In Peru berichten Marktteilnehmer von geringen Beständen weißer Quinoa, vor allem, was Ware in Bio-Qualität betrifft. Diese wird auch in Bolivien knapp, was die Preise nach oben treibt.

Kaum noch weiße Quinoa

Wie die Experten von Chelmer Foods berichten, ist die Verfügbarkeit von weißer Quinoa, die den Anforderungen des EU-Marktes entspricht, in Peru zurzeit recht begrenzt. Zwar seien noch einige exportfähige Mengen verfügbar, doch die Lagerbestände sind gering, was sich deutlich auf die Marktdynamik auswirkt. Bei roter Quinoa sind die Aussichten ein wenig optimistischer, und es wird von stabilen Beständen berichtet, von denen sich auch eine ausreichende Menge für die Ausfuhr in die EU eignet. Rote Quinoa wird in Peru zweimal jährlich geerntet; die Haupternte im Mai steuert üblicherweise 90% der Gesamtmenge bei, während im Oktober oder November noch einmal eine kleinere Ernte von etwa 10% eingebracht wird.

Bio-Ware birgt besondere Herausforderungen

Die Preise auf dem peruanischen Markt haben sich nach oben entwickelt, was besonders bei der knappen weißen Quinoa deutlich wird. Chelmer Foods rechnet damit, dass dieser Preistrend bis zum Eintreffen der neuen Ernte Mitte des Jahres anhalten wird, danach könnte es zu einer Stabilisierung kommen. Die Exporteure von Bio-Quinoa stehen weiterhin vor der großen Herausforderung, den zulässigen Gehalt an Phosphorsäure und Fosetyl nicht zu überschreiten.

Das gilt auch für die Anbieter in Bolivien, die angeben, dass die Verfügbarkeit von Bio-Quinoa, die den europäischen Marktstandards entspricht, stark eingeschränkt ist. Insgesamt sind die Lagerbestände aller Sorten Marktexperten zufolge gering, und dass die Erzeuger auf höhere Preise warten und ihre Ware so lange zurückhalten, trägt zusätzlich zu der Verknappung bei. Bereits im gesamten letzten Jahr waren die Quinoapreise hier gestiegen, und es wird erwartet, dass das auch mindestens bis zum Erntebeginn im April/Mai 2025 andauern wird.

Der Ausblick auf die neue Ernte ist vielversprechend, da bereits eine große Menge Quinoa angepflanzt wurde und alles darauf hindeutet, dass alle Sorten eine gute Qualität aufweisen dürften. Das sollte den Druck auf den Markt verringern und den Preissteigerungen vorerst Einhalt gebieten können, so Chelmer Foods.

Deutliche Steigerung der EU-Importe

Die EU-Importe im Zeitraum 01.07.2024 bis 09.02.2025 liegen um knapp 42% höher als im Vorjahreszeitraum. Peru ist hier mit 7.095 mt und einer Steigerung von fast 46% der wichtigste Lieferant, gefolgt von Bolivien, das seine Lieferungen in die EU um knapp 21% auf 6.179 mt steigern konnte. Etwas abgeschlagen auf Platz 3 liegt Indien, das dennoch eine massive Steigerung von 1.438,6% auf 677 mt erzielen konnte. Die wichtigsten Abnehmerländer in der EU waren im genannten Zeitraum Deutschland, die Niederlande und Italien. Der Importwert der bisherigen Saison 2024/25 beläuft sich auf 36,5 Mio. EUR, im Vergleich zu 22,6 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum.

EU-Import Quinoa in mt

Ursprung

2023/24

2024/25

Diff.

Peru

4.864

7.095

45,9%

Bolivien

5.112

6.179

20,9%

Indien

44

677

1.438,6%

Andere

199

525

163,8%

Gesamt

10.219

14.476

41,7%

Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.07.-09.02.

10085000 Quinoa, “Chenopodium, quinoa”

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