Olivenöl: Türkei ist weltgrößter Produzent für Tafeloliven

25. März 2025 um 15:45 , Der AUDITOR
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IZMIR. Die Türkei konnte ihre Produktion an Oliven und Olivenöl in dieser Saison deutlich steigern. Langfristig sollen die USA zu einem der wichtigsten Absatzmärkte werden.

Produktion von Tafeloliven erreicht 750.000 mt

In den vergangenen 20 Jahren hat die Türkei große Summen in den Olivenölsektor investiert. Das Ergebnis der Olivenernte 2024 waren nun 3,6 Mio. mt, davon 750.000 mt Tafeloliven. Damit ist die Türkei der weltgrößte Produzent von Tafeloliven und der zweitgrößte Produzent für Olivenöl – auch die Produktion von Olivenöl konnte in der Türkei in dieser Saison um 157% auf 475.000 mt gesteigert werden. Deshalb ist die Türkei darauf erpicht, die Vermarktung zu optimieren, um von den erhöhten Produktionsmengen optimal zu profitieren.

Als besonders vielversprechend stuft die Türkei den Export in die USA ein. In der Saison 2023/2024 lieferte die Türkei Olivenöl im Wert von 199,5 Mio. USD in USA, sowie Tafeloliven im Wert von 16 Mio. USD. Ziel sei es, des 10% des Marktanteils zu sichern. Die USA importieren jährlich Oliven und Olivenöl im Wert von insgesamt 4 Mrd. USD.  

In Vorbereitung auf die Blüteperiode haben Olivenbauern ihre Bäume in den vergangenen Wochen zurückgeschnitten und gepflegt. Die örtlichen Abteilungen des Agrar- und Forstwirtschaftsministeriums haben in diesem Jahr explizit vor der Blattfleckenkrankheit gewarnt, die durch pilzliche Erreger hervorgerufene Erkrankung könnte schlechtesten Falls hohen Ertragsausfällen mit sich bringen. 

EU steigert Einfuhr aus der Türkei um 61%

Seit Beginn der Saison 2024/2025 am 01. Oktober wurden insgesamt 35.654 mt Olivenöl (EU-Kategorien 1 bis 5, behandelt und unbehandelt) im Wert von 161,952 Mio. EUR aus Drittstaaten in die EU importiert, damit ist das Einfuhrvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,4% zurückgegangen, während der Importwert sogar um 40,9% gesunken. Der durchschnittliche Kilogrammpreis ligt mit 4,54 EUR/kg deutlich unter dem Vorjahresniveau von 7,50 EUR/kg. Grund hierfür dürften die in diesem Jahr wieder deutlich gestiegenen Produktionsmengen in den EU-Anbauländern sein.

Während die Lieferungen aus Tunesien (+20,3% auf 29.375 mt), der Türkei (+61,1% auf 894 mt) und Algerien (+183,7% auf 539 mt) merklich gestiegen sind, gingen die Einfuhren aus Marokko (+60,0% auf 1.202 mt) und Ägypten (-74,9% auf 1.056 mt) im Jahresvergleich deutlich zurück. Hauptimporteure in der EU waren Italien (+39,0% auf 20.200 mt), Spanien (-58,3% auf 6.020 mt) und Frankreich (+17,8% auf 5.170 mt), wobei zumindest Spanien im vergangenen Jahr wieder eine deutlich bessere Ernte verzeichnen konnte, was sich auch in den Importwerten widerspiegelt – das Land hat insgesamt 6,5 Mio. mt Oliven geerntet. 

EU-Import Olivenöl in mt

Ursprung

2023/24

2024/25

Diff.

Tunesien

24.414

29.375

20,3%

Marokko

3.003

1.202

-60,0%

Ägypten

4.201

1.056

-74,9%

Türkei

555

894

61,1%

Algerien

190

539

183,7%

Andere

4.162

2.588

-37,8%

Gesamt

36.525

35.654

-2,4%

Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.10.-16.03.

15092000+15093000+15094000+15099000 Olivenöl

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