Olivenöl: Preise haben sich verdoppelt
20. September 2023 um 11:05 ,
Der AUDITOR

Export um 240% gestiegen
Ende Juli hatte das türkische Handelsministerium ein über drei Monate dauerndes Exportverbot für Olivenöl in loser Schüttung sowie Fässern verhängt. Dieses besteht nun seit dem 01. August und dauert noch bis zum 31. Oktober an – bis die neue Exportsaison im November startet. Bis zum in Kraft treten des Ausfuhrstopps hatte die Türkei in der Saison 2022/2023 (Nov-Jul) insgesamt 136.500 mt Olivenöl exportiert, ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 240%.
Grund für den Exportstopp war der Schutz der Preise im Inlandsmarkt, da diese Maßnahme allerdings so spät ergriffen wurde, ist kaum ein Effekt spürbar. Stattdessen schürte sie Unsicherheit und fehlendes Vertrauen im einheimischen Markt und bei den Handelspartnern. Zwar sei ein minimaler Preisrückgang zu verzeichnen, dieser sei aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein in Anbetracht der im internationalen Markt steigenden Preise für Olivenöl.
Spanien und Italien müssen zukaufen
Der Vorsitzende des National Olive and Olive Oil Council (UZZK), Dr. Mustafa Tan, teilte mit, dass sich die Olivenerträge in Spanien, Italien und Tunesien, die zu den wichtigsten Produzenten für Olivenöl zählen, im vergangenen Jahr mehr als halbiert hätten, nachdem die Regionen mit extremer Trockenheit zu kämpfen hatten. Um die Verluste zu kompensieren, hätten Spanien und Italien ihre Importe aus der Türkei jeweils um das 21-fache bzw. das 44-fache gesteigert.
Mit 100.000 mt entfielen etwa 75% der türkischen Olivenölexporte auf Schüttware, der Rest verteilt sich auf verschiedene Verpackungsgrößen. Laut den Angaben des Handelsministeriums stieg das Ausfuhrvolumen von Olivenöl in Flaschen im Jahresvergleich um 3%, die Exporte von Olivenöl in loser Schüttung und im Fass legten dagegen jeweils um satte 536% bzw. 394% zu.
Die hohe Nachfrage aus dem internationalen Markt machte sich in den letzten Monaten auch bei der Preisgestaltung im türkischen Markt bemerkbar. Hier lagen die Großhandelspreise der Produzenten Anfang Mai noch bei 90 TRY/Liter, inzwischen haben sie sich auf 180-200 TRY/Liter mehr als verdoppelt.
Geringe Erträge in der Türkei
Die Olivenernte steht in der Türkei kurz bevor, in rund 40 der Provinzen werden Oliven kultiviert. Durch den Klimawandel hervorgerufene ungünstige Wetterverhältnisse haben die Entwicklung in diesem Jahr negativ beeinflusst. Heftige Niederschläge im Frühjahr und trockene Sommermonate sorgen für geringere Erträge, dabei handelt es sich 2023 bereits ohnehin um ein sogenanntes „Off-Year“, ein Jahr, in mit geringeren Erträgen sowohl im Vergleich zum vorherigen als auch dem darauffolgenden Jahr. Zudem soll es auch in Italien und Spanien aufgrund der Trockenheit wieder eine kleinere Ernte geben.
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