Olivenöl: 35% kleinere Ernte in der Türkei
5. November 2025 um 09:32 ,
Der AUDITOR
Uneinigkeit bei Ölproduktion
Die Saison 2025/2026 stellt für die Olivenanbau in der Türkei ein „Off-Year“ dar, weshalb von vorneherein mit einem deutlich geringeren Ernteergebnis zu rechnen ist. Hinzu kommt, dass 2024 eine Rekordernte erzielt wurde, was die Diskrepanz zusätzlich erhöht.
Wie der Präsident des Nationalen Oliven- und Olivenölrats (UZZK), Mustafa Tan, kürzlich mitteilte, soll die nationale Olivenernte in diesem Jahr ein Ergebnis von 2,45 Mio. mt erzielen können, das entspricht einem Produktionsrückgang gegenüber dem Vorjahr um 34,7% (Ernte 2024: 3,75 Mio. mt). Der Anteil an Tafeloliven wird auf 740.000 mt geschätzt und damit kaum niedriger als die 750.000 mt aus dem Vorjahr. Derweil sollen die übrigen 1,71 Mio. mt Oliven zu Öl verarbeitet werden. Unter der Annahme, dass für die Herstellung von einem Kilogramm Olivenöl rund 5,5 kg Oliven benötigt werden, soll die Olivenölproduktion in diesem Jahr ein Ergebnis von 310.000 mt (-34,7%) erreichen können – in der Saison 2024/2025 kam die Produktion auf 475.000 mt.
Hierzu gab es allerdings Widerspruch von Alper Alhat, dem Vorstandsvorsitzenden der Rohwarenbörse in Akhisar. Die Erträge seien deutlich geringer als im Vorjahr, während sich die Preise für Oliven und Olivenöl sich halbiert hatten. Mit Überhangbeständen aus dem Vorjahr von 200.000 mt sei das Interesse der Verarbeiter zudem nicht übermäßig groß, weshalb Alhat die diesjährigen Olivenölproduktion lediglich auf 180.000 mt (-62,1%) schätzt.
Spanien steigert Ausfuhr um 56%
Für die EU-Länder startete die Saison 2025/2026 mit einem deutlichen Anstieg der Exporte in Drittstaaten. Im Zeitraum 01.10.-26.10.2025 lieferte die EU insgesamt 46.087 mt Olivenöl (EU-Kategorien 1 bis 5, behandelt und unbehandelt) im Wert von 254,240 Mio. EUR. Damit ist das Exportvolumen um 30,8% gestiegen, während der Exportwert um rund 18,7% gesunken ist. Der durchschnittliche Exportpreis lag in den ersten vier Wochen der Saison 2025/2026 bei 5,52 EUR/kg, während er im Vorjahreszeitraum noch bei 8,88 EUR/kg kam.
Mit 25.198 mt stammten mehr als die Hälfte der EU-Exporte aus Spanien, es folgen Italien (13.249 mt), Portugal (4.955 mt) und Griechenland (1.621 mt). Rund ein Viertel der EU-Lieferungen erfolgten mit 11.595 mt in die USA, weitere wichtige Abnehmerländer waren Brasilien (4.972 mt), Großbritannien (4.562 mt) und China (3.219 mt).
Die EU-Importe beliefen sich im oben genannten Zeitraum auf lediglich 2.510 mt Olivenöl im Wert von 9,989 Mio. EUR. Mit 711 mt stammen 28% der Lieferungen aus Tunesien, während die Türkei lediglich 53 mt Olivenöl in die EU exportierte – weniger als die Hälfte dessen, was im Vorjahreszeitraum importiert worden war.
|
EU-Export Olivenöl in mt |
|||
|
Partner |
2024 |
2025 |
Diff. |
|
Spanien |
16.110 |
25.198 |
56,4% |
|
Italien |
12.866 |
13.249 |
3,0% |
|
Portugal |
3.601 |
4.955 |
37,6% |
|
Griechenland |
1.664 |
1.621 |
-2,6% |
|
Belgien |
290 |
316 |
9,0% |
|
Deutschland |
190 |
191 |
0,5% |
|
Andere |
501 |
557 |
11,2% |
|
Gesamt |
35.222 |
46.087 |
30,8% |
|
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.10.-26.10. 15092000+15093000+15094000+15099000 Olivenöl |
|||
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- weitere Preischarts
Dies könnte Sie ebenfalls interessieren
