Ingwer: Erzeuger in Peru hoffen auf Preissteigerungen
20. November 2024 um 16:30 ,
Der AUDITOR
Geringere Anbauflächen
Die Nachfrage nach Ingwer ist in den letzten Jahren weltweit gestiegen, sodass auch die Preise nach oben geklettert sind. Zudem steigt der Inlandsverbrauch im wichtigen Produktionsland Peru; FreshPlaza sprach im Zuge dessen mit dem Marktexperten Leandro Manuel Llacctarimay Figueroa, Vertriebs- und Betriebsleiter des peruanischen Ingweranbauers und -exporteurs Agroexportaciones Llacta. Dieser berichtet, dass es in den letzten vier Wochen zu merklichen Preiserhöhungen kam. In Peru herrscht aktuell die Anbausaison für die neue Ernte und die Preise, vor allem für Bio-Ware, sind hoch. Laut Figueroa liegt das daran, dass im letzten Jahr weniger Ingwer angebaut wurde als in den drei Jahren zuvor. Die Landwirte hatten Angst, zu große Mengen anzupflanzen, weil sich mit einem möglichen Preisverfall wie in der Saison 2021/22 gerechnet hatten. Letztes Jahr waren die Preise gut, doch die Unsicherheit herrscht noch immer vor, weshalb sich viele Erzeuger dazu entschlossen, auf andere Agrarprodukte wie Kaffee, Kakao und Ananas umzusteigen.
Jumbo-Sorten sind gefragt
Die Farmer, die sich für den Ingweranbau entschieden haben, fahren derzeit eine besondere Taktik. Das Steigen der Weltmarktpreise hat sie dazu veranlasst, ihren Ernteprozess zu unterbrechen, um auf höhere Preise in den nächsten Wochen zu warten. Das stabilisiert die Preise zusätzlich, ebenso wie der gestiegene Inlandsverbrauch in Peru. Auf dem Großmarkt von Lima, von dem aus ganz Peru beliefert wird, ist Figueroa zufolge vor allem die Jumbo-Sorte gefragt; diese ist teurer als die Criollo-Sorte, die hauptsächlich exportiert wird. Der Preisunterschied liegt bei etwa 0,40 USD/kg. Peruanischer Ingwer findet weltweit Abnehmer, was sowohl für konventionelle als auch für Bio-Ware gilt. Die größten Abnehmer sind die USA und die Niederlande, doch auch Chile, Kolumbien, Großbritannien, Kanada und Argentinien sind wichtige Zielmärkte.
China ist wichtigster Lieferant für die EU
Die EU-Ingwerimporte sind im Zeitraum 01.01.-18.11. gegenüber dem Vorjahr um gut 6% gesunken. Der wichtigste Lieferant ist in diesem Jahr China, das 2.877 mt Ingwer in EU-Länder lieferte und damit Nigeria vom ersten Platz verdrängt. Das afrikanische Land verschiffte im genannten Zeitraum mehr als 45% weniger Ingwer in die EU als im Vorjahreszeitraum, und auch Vietnam muss herbe Verluste einstecken. Im Gegensatz dazu konnten China (+47,8%) und Indien (+51%) ihre Exporte in die EU erheblich steigern. Die größten Abnehmer in der EU sind die Niederlande, Deutschland und Belgien.
EU-Import Ingwer in mt |
|||
Ursprung |
2023 |
2024 |
Diff. |
China |
1.947 |
2.877 |
47,8% |
Nigeria |
2.586 |
1.418 |
-45,2% |
Indien |
614 |
927 |
51,0% |
Vietnam |
510 |
367 |
-28,0% |
Elfenbeinküste |
274 |
265 |
-3,3% |
Andere |
1.108 |
743 |
-32,9% |
Gesamt |
7.039 |
6.597 |
-6,3% |
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.01.-18.11. 09101200 Ingwer, gemahlen oder sonst zerkleinert |
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