Ingwer: Drastischer Preisverfall in Indien
12. Februar 2025 um 15:56 ,
Der AUDITOR

Kaum einheimische Ware in Südafrika
In Südafrika sind die Ingwerbestände derzeit gering, wie die Experten von FreshPlaza berichten. Das ist Berichten zufolge vor allem auf Verzögerungen bei Schiffslieferungen zurückzuführen. Die südafrikanische Ingwersaison beginn Mitte April und kann sich bis in den November hineinziehen, einige Landwirte liefern sogar noch bis in den Dezember. So stünde die Ankunft der neuen Ernte nun kurz bevor, doch die lokale Ernte ist in diesem Jahr stark von Krankheiten befallen, wie ein Marktteilnehmer gegenüber FreshPlaza erklärte. Infolgedessen ist derzeit nur Ingwer, der aus China und Thailand importiert wurde, auf den Märkten erhältlich. Der verzögerte Schiffsverkehr sorgt aber auch hier für eine Warenknappheit.
Die Preise für Ingwer bewegten sich auf den südafrikanischen Märkten in den letzten Wochen zwischen 3,80 EUR/kg und 4,80 EUR/kg, was als angemessener Preis für diese Jahreszeit betrachtet wird, besonders in Anbetracht des knappen Angebots. In den Einzelhandelsgeschäften liegen die Preise deutlich höher und bewegen sich bei umgerechnet 10,20-16,20 EUR/kg für Ingwer in konventioneller und Bio-Qualität. Wann wieder mit einheimischem Ingwer zu rechnen ist, ist unklar – einige Landwirte mussten aufgrund der Pilzkrankheit ihre komplette Ernte vernichten, was erhebliche Verluste bei der Gesamtproduktion bedeutet.
Preise in Indien massiv rückläufig
In Indien macht sich verstärkt Unmut unter den Landwirten breit und es kam bereits zu diversen Protesten, weil die Preise im Jahresvergleich drastisch gesunken sind – während letztes Jahr noch bis zu 1,44 USD/kg gezahlt wurden, sind es inzwischen nur noch 0,12 USD/kg. Der Grund für diesen massiven Preisverfall ist laut The Hindu derzeit noch unklar, doch die Rückgänge halten bereits seit mehreren Monaten an. Die Erzeuger versuchen nun, Druck auf die Regierung auszuüben, die einen Stützungspreis von 84 USD pro 100 kg vorgeschlagen hat. Die Farmer ziehen es vor, nicht mehr an Zwischenhändler zu verkaufen, und kritisieren die inkonsequente Regierungspolitik. Die Federation of State Farmers' Association will nun eine Strategie entwickeln, die die Landwirte vor der Ausbeutung schützen soll.
China wird wichtigster Lieferant für die EU
Die EU-Ingwerimporte sind im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr nur nominal um 1,7% gesunken, gleichzeitig stieg der Importwert um 5% von 19,6 Mio. EUR auf 20,5 Mio. USD. Der wichtigste Lieferant ist China, das seine Lieferungen in die EU um 51% steigern konnte und damit Nigeria von Platz 1 verdrängt; das afrikanische Land lieferte 45,6% weniger Ingwer in die EU als noch im Vorjahr und belegt nun Platz 2. Dicht dahinter folgt Indien, das seine Ausfuhren in die EU um 54,8% steigern konnte. Insgesamt importierte die Europäische Union im Jahr 2024 7.317 mt Ingwer, die wichtigsten Abnehmerländer waren dabei die Niederlande, Deutschland und Belgien.
EU-Import Ingwer in mt |
|||
Ursprung |
2023 |
2024 |
Diff. |
China |
2.139 |
3.228 |
50,9% |
Nigeria |
2.613 |
1.422 |
-45,6% |
Indien |
701 |
1.085 |
54,8% |
Vietnam |
531 |
454 |
-14,5% |
Elfenbeinküste |
298 |
324 |
8,7% |
Andere |
1.158 |
804 |
-30,6% |
Gesamt |
7.440 |
7.317 |
-1,7% |
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.01.-31.12. 09101200 Ingwer, gemahlen oder sonst zerkleinert |
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