Bulgur: Ohne Einfuhren keine Exporte
19. Juli 2022 um 16:47 ,
Der AUDITOR

Versorgungssicherheit steht im Fokus
Auf dem türkischen Bulgurmarkt hat eine grundlegende Veränderung stattgefunden, von der auch weitere Agrarprodukte betroffen sind. Um die Auswirkungen der Krise in der landwirtschaftlichen Produktion aufgrund der Pandemie, des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und des Klimawandels sowie die Folgen für die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung zu verringern, wurde im Zuge eines Rundschreibens eine neue „Importvorschrift“ eingeführt. Hersteller und Exporteure, die weiterverarbeitete Lebensmittel wie beispielsweise Bulgur, Weizenmehl, Pasta etc. verkaufen wollen, müssen die entsprechende Rohware zunächst importieren, um die türkischen Bestände nicht aufzubrauchen; im Gegenzug verringern sich die Zollgebühren auf entsprechende Produkte oder können sogar ganz entfallen. Diese Regelung tritt zum 1. August 2022 in Kraft.
Türkei ist wichtigster Mehl-Exporteur
Im Jahr 2021 hat die Türkei rund 8,1 Mio. mt Brot- und Hartweizen importiert, der sowohl für den Inlandsverbrauch als auch für den Export bestimmt war. 65% des importierten Weizens stammten dabei aus Russland. Im Gegenzug exportierte das Land Mehl im Wert von 1,1 Mrd. USD – so viel wie kein anderes Land auf der Welt –, Nudeln im Wert von 766 Mio. USD und Bulgur im Wert von 120 Mio. USD. Die Bulgurausfuhren können sich insgesamt sehen lassen: Im vergangenen Jahr lieferte die Türkei 238.139 mt ins Ausland, im Zeitraum Januar-März 2022 waren es 83.142 mt. Wichtige Zielländer sind dabei der Nahe Osten, afrikanische Länder sowie die USA und die EU. Die Preise für türkischen Bulgur, mittel, hell lagen zuletzt bei 1,98 USD/kg FOB Izmir.
Bulgurexporte, Türkei |
|
Jahr |
mt |
2018 |
262.094 |
2019 |
262.615 |
2020 |
282.486 |
2021 |
238.139 |
2022* |
83.142 |
Quelle: Handel; *Januar-März |
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