Getreide - Getreide

Weizen: Trockenheit reduziert Erträge in Deutschland

4. August 2022 um 12:23, Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

BERLIN. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) berichtet, haben die anhaltende Dürre und die reduzierte Düngung ihre Spuren bei der diesjährigen Weizenernte hinterlassen. Besser sieht es hingegen bei der Rapsernte aus.

Weniger Weizen in Backqualität

In den letzten Tagen wurde die Weizenernte in vielen Regionen Deutschlands weitgehend abgeschlossen. Während in einigen Trockengebieten die Erträge bis zu 15% unter dem langjährigen Mittel blieben, wurden anderswo ansprechende Erntemengen eingefahren. Insgesamt rechnet der DBV beim Weizen nun mit einer Ernte von über 21 Mio. mt. Das liegt zwar leicht über dem Niveau von 2021, bleibt aber immer noch um eine Größenordnung von 10 bis 12% unter dem Mittel der zurückliegenden Jahre. Deutlich zu erkennen ist dabei, dass der Nordosten Deutschlands wesentlich stärker unter der Trockenheit gelitten hat als der Rest des Landes. Aber auch in den Regionen, in denen die Erntemengen positiv überraschten, gibt es durchwachsene Befunde. Insbesondere dort liegt der preisbestimmende Rohproteingehalt spürbar unter den Werten der zurückliegenden Jahre. Das ist den Witterungsbedingungen, aber auch den im Zuge der Düngeverordnung reduzierten Stickstoffgaben zuzuschreiben und dürfte dazu führen, dass weniger Weizen in Backqualität verfügbar sein wird.

Tierhalter in Sorge

Beim Roggen und der Triticale sieht es derzeit danach aus, dass die Mengen des letzten Jahres erreicht werden können. Über die Qualtäten kann hier noch keine gesicherte Aussage getroffen werden. Der Raps hingegen überrascht positiv und liegt nach den derzeitigen Zahlen mit ca. 3,7 mt über dem Wert von 2021 (3,5 mt/ha). Die Ölgehalte sollen zufriedenstellend ausfallen.

Große Sorgen machen sich die Tierhalter in den Trockengebieten hinsichtlich der Versorgung mit Grünfutter. Hier ist der zweite Grünlandschnitt sehr dürftig oder vereinzelt auch komplett ausgefallen. Auch der Silomais hat unter der Witterung der letzten Wochen massiv gelitten, so dass die Futterknappheit nach DBV-Einschätzung größer zu werden droht.

Hier finden Sie die aktuelle Ernteschätzung für Deutschland, die sich aus den Meldungen der Landesbauernverbände zusammensetzt.

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Getreide
02.03.2023
CHICAGO/PARIS. Markt- und Preistrends am Mittag. Die Kassamärkte sind weiter gefallen, aber die Terminnotierungen gestiegen. Der Markt schwankt zwischen hohem Angebot zum Saisonende und unsicherer Wetteraussichten angesichts des Wassermangels in Westeuropa, Indien und Argentinien.
Getreide
01.03.2023
DALIAN. Auf dem chinesischen Buchweizenmarkt findet derzeit nur wenig Veränderung statt, und die Hoffnung der Landwirte auf Preissteigerungen hat sich noch nicht erfüllt. In der Ukraine könnte sich die Anbaufläche 2023 noch einmal vergrößern.
Getreide
01.03.2023
DALIAN. Wie üblich findet auf dem chinesischen Hirsemarkt in den Wochen nach den Neujahrsfeierlichkeiten nur wenig Aktivität statt. Dies wirkt sich auch auf die Exportpreise aus.
Getreide
01.02.2023
DALIAN/KYIV. Trotz aller Widrigkeiten konnte die Buchweizenernte in der Ukraine mit einem Plus gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen werden. Deutschlands Importe gingen im Jahresvergleich derweil um 5% zurück.