Walnüsse: Regenfälle bringen Erleichterung in Moldawien

18. September 2024 um 15:42 , Der AUDITOR
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CHISINAU/KYIV. Die Niederschläge in Moldawien sorgen dafür, dass die Ernte pünktlich startet und die Erzeuger mit einer guten Qualität rechnen. In der Ukraine kommt es zu einem leichten Produktionsrückgang.

Ernte in Moldawien startet bald

Wie AgroExpert berichtet, sind die Niederschläge der letzten Tage den Walnusserzeugern in Moldawien sehr zugute gekommen. Laut Oleg Tirsine, Vorsitzender des Verbands der Nussbauern Moldawiens, dürfte der Reifeprozess dadurch schneller voranschreiten und die Qualität der Nüsse steigen. Damit die grüne Fruchthülle rechtzeitig aufplatzt und die Nüsse vom Baum fallen, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit erforderlich, die durch die Regenfälle gewährleistet wird. Das Gegenteil zeigten die Ernten früherer Jahre, in denen das Wetter in Moldawien im August und September sehr trocken und heiß war – die grüne Schale löste sich nicht und trocknete an den Früchten fest. Das erforderte eine aufwändige Verarbeitung nach der Ernte, und das Risiko von Schimmelbefall stieg erheblich. Tirsine gibt AgroExpert gegenüber an, dass die Ernte der frühen Sorten, zum Beispiel Peschansky, dank der Niederschläge bereits nächste Woche beginnen kann; das entspricht der Norm.

Produktion in der Ukraine sinkt

In der Ukraine wird die Walnussproduktion dem USDA zufolge für die Saison 2024/25 auf 101.300 mt geschätzt, das wären 4% weniger als in der Saison 2023/24. Das ukrainische Statistikamt (SSSU) hat zudem die offiziellen Produktionsdaten für das Kalenderjahr 2023 veröffentlicht. Demzufolge wurden 106.120 mt Walnüsse auf 16.400 ha Anbaufläche geerntet. Dabei gilt es zu beachten, dass in der Ukraine ein Großteil der Walnüsse von Privatleuten oder kleinen, familiengeführten Farmen angebaut und dann an Zwischenhändler verkauft wird. Allerdings werden auch hier Veränderungen sichtbar. So wurden 2015 noch 95% der ukrainischen Walnussernte auf diese Art angebaut, 2023 waren es nur noch 74%. Ein Grund hierfür ist, dass viele ältere Bäume mittlerweile kaum noch Nüsse tragen und gefällt werden – bis die neuen Bäume wirtschaftlich nutzbar sind, dauert es Jahre. Dazu kommen widrige Witterungsbedingungen – während die Bäume im Süden der Ukraine oft zusätzliche Bewässerung benötigen, sorgten kühlere Temperaturen im Norden für Ertragsrückgänge.

Auch die Exporte sind rückläufig

Das USDA gibt zudem an, dass die Exporte der Ukraine rückläufig sind. Dies ist zum Teil der Qualität geschuldet; dadurch, dass die Nüsse von verschiedenen Erzeugern kommen, ist es schwierig, eine größere Lieferung mit gleicher Qualität zu gewährleisten. Hier sind die anderen internationalen Wettbewerber wie die USA, China und Chile im Vorteil. Die hohen chinesischen Exporte wirken sich sogar negativ auf den Marktanteil der Ukraine aus. In der Saison 2024/25 könnte die Exporte bei 85.000 mt liegen, das wären 9,4% weniger als im Vorjahr. Ein Großteil der ukrainischen Walnüsse wird geschält exportiert.

EU steigert Importe deutlich

Ein wichtiger Abnehmer für ukrainische Walnussexporte ist die EU. Diese hat seit Jahresbeginn insgesamt 91.755 mt geschälte Walnüsse importiert, und die Ukraine ist mit 13.213 mt, was einer Steigerung von satten 80,8% entspricht, das zweitwichtigste Bezugsland. Mehr Walnüsse bezogen die EU-Länder nur aus den USA, die ihre Lieferungen um knapp 32% steigern konnten. Auch China lieferte erheblich mehr Walnüsse in die EU, während Chile und Moldawien leichte Verluste zu verzeichnen hatten. Der Top-Importeur in der EU ist im genannten Zeitraum Deutschland mit 31.880 mt, gefolgt von Spanien (15.430 mt) und den Niederlanden (14.230 mt).

EU-Import Walnüsse in mt

Land

2023

2024

Diff.

USA

44.921

59.267

31,9%

Ukraine

7.309

13.213

80,8%

Chile

10.580

10.448

-1,2%

China

2.870

5.397

88,0%

Moldawien

2.435

2.365

-2,9%

Andere

1.457

1.065

-26,9%

Gesamt

69.572

91.755

31,9%

Quelle: Vorläufige Daten, GD TAXUD Surveillance System / 01.01.-15.09.

08023200 Walnüsse, frisch oder getrocknet, ohne Schale

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