Nüsse

Paranüsse: Keine Anzeichen für Nachfrageschwäche in der EU

9. Oktober 2023 um 12:25 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

BRÜSSEL. Der Handel auf dem Paranussmarkt kam im laufenden Erntejahr nur langsam in Schwung, aber in den letzten Monaten hat sich die Nachfrage, insbesondere in der EU, durchaus belebt.

Dynamische Verschiebung

Da die Saison 2022/2023 in vielen Bestimmungsländern mit hohen Überschüssen begann, gingen die lokalen Verarbeiter in Südamerika auf Nummer sicher und kauften nur begrenzte Mengen an rohen Nüssen. Zwischen Januar und Juni brachen die Exporte in den meisten Erzeugerländern ein. Dennoch zogen die niedrigen Preise schließlich Käufer an, und der Markt begann sich im dritten Quartal zu drehen. Käufer und Verkäufer werden die Verträge für die neue Ernte im November/Dezember aushandeln.

Käufer profitieren von niedrigen Preisen in der EU

Paranüsse waren in diesem Jahr für die Käufer in der EU bisher sehr attraktiv. Während die Einfuhrmenge im Vergleich zum Vorjahr um 12% gestiegen ist, liegt der Wert der Einfuhren mit 50,94 Mio. EUR um 30% unter dem Wert von 72,54 Mio. EUR, der im gleichen Zeitraum des Jahres 2022 verzeichnet wurde. Auf Bolivien entfallen satte 87% der Gesamtimporte der EU, gefolgt von Brasilien mit nur 7% und Peru mit 6%. Die Preise für mittelgroße Paranüsse aus Peru sind im September in die Höhe geschnellt und sind derzeit etwas zurückgegangen auf 6,30 EUR/kg CIF Spanien. Deutschland ist mit einem Anteil von 50% an den Gesamteinfuhren das wichtigste Importland in der EU. An zweiter und dritter Stelle folgen die Niederlande mit 35% und Spanien mit 5%.

Paranussimporte*, EU, in kg

Land

2022

2023

Diff.

Bolivien

7.558.994

8.377.768

10,8%

Brasilien

577.357

642.118

11,2%

Peru

355.619

582.381

63,8%

Chile

95.633

31.768

-66,8%

Großbritannien

1.654

4.056

145,2%

China

29

2.046

6.955,2%

Kanada

756

1.108

46,6%

Südafrika

-

675

-

USA

496

24

-95,2%

Vietnam

-

10

-

Andere

16.202

13

-99,9%

Gesamt

8.606.740

9.641.967

12,0%

Quelle: DG TAXUD Customs Surveillance System, vorläufige Daten, 01.01.-05.10.
*08012200
Paranüsse, frisch oder getrocknet, ohne Schale

Für mehr Informationen gehen Sie zu: 
weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
06.12.2023
ORDU. Die marmorierte Baumwanze und geringe Erträge sind schlechte Nachrichten für die türkische Haselnussindustrie. Die Lieferanten betonen auch, dass für die Exporteure viel auf dem Spiel steht.
Nüsse
04.12.2023
WOLLONGBAR/BRÜSSEL. Die australische Macadamia-Ernte entspricht genau den Erwartungen, wie die Australian Macadamia Society (AMS) berichtet.
Nüsse
04.12.2023
NEU-DELHI/AUSTIN. In Indien haben die Ankünfte der neuen Ernte nach dem Diwali-Festival nicht im erhofften Maße angezogen, und auch die neue Kharif-Ernte kämpft mit Herausforderungen. In Texas kam es zu Ernteverzögerungen und extrem hohen Preisen.
Nüsse
28.11.2023
CANBERRA. Die australische Mandelproduktion erlebte nach den letzten ertragreichen Jahren einen herben Rückschlag. Das macht sich auch im Exportmarkt bemerkbar, die Ausfuhr ging im September um satte 20% zurück.