Mandeln: Rapider Preisanstieg
23. Juli 2021 15:53,
Der AUDITOR

Jenny Holtermann, Eigentümerin, Landwirtin und Gründerin von Almond Girl, LLC, erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, dass die Kosten für die Landwirte steigen, das bringe einige mit der jüngsten Dürre an den Rand ihrer Existenz. „Mit den ständig steigenden Wasserpreisen und der Verabschiedung von Vorschriften, wie dem Sustainable Groundwater Management Act, mussten die Landwirte (Mandeln und anderer Kulturen) schwierige Entscheidungen treffen“, so Holtermann. „Der Mandelpreis ist nur noch halb so hoch wie noch vor ein paar Jahren, unser Wasser ist begrenzt, der Mindestlohn steigt weiter – das ist für einige Landwirte zu viel. Irgendwann muss etwas nachgeben. Viele Landwirte verkaufen ihre Felder oder bepflanzen sie nicht wieder. Sie lassen sie brach liegen.“ Die 2020 geschlossene Übereinkunft, den Mandelanbau in Kalifornien nachhaltiger zu gestalten und bis zum Jahr 2025 den Wasserverbrauch um 20% zu reduzieren, macht es den Landwirten in Anbetracht der klimatischen Veränderungen nicht leichter.
Laut den Angaben des International Nut and Dried Fruit Council (INC) soll die weltweite Mandelproduktion in dieser Saison insgesamt um 6,3% auf 1,62 Mio. mt zurückgehen.
Preise legen rapide zu
Die korrigierten Ernteprognosen ließen die Preise im europäischen Spotmarkt nicht unberührt. So sind die Preise jetzt zum wiederholten Mal innerhalb kürzester Zeit angestiegen. Mandeln, Valencia, 12/14 mm, natur legten seit Anfang Juli zwischen 0,40-0,70 EUR/kg zu, auch die Preise für US-Mandeln und deren Präparate haben sich in einem ähnlichen Maße erhöht. Da sich die Preise in dieser Saison allerdings auf einem Rekordtief bewegten, gibt es noch reichlich Luft nach oben. Erzeuger und Händler dürften sich freuen, wenn sie ihre Ware im kommenden Marketingjahr wieder zu dauerhaft höheren Preisen verkaufen könnten.
Mandelpreise |
|
Sorte |
EUR/kg |
Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien |
4,05-4,35 |
Valencia, 12/14 mm, blanchiert, Spanien |
4,90-5,25 |
Bio, Valencia, 12/14 mm, blanchiert, Spanien |
10,25-10,80 |
Largueta, 13/14 mm, natur, Spanien |
5,35 |
Marcona, 12/14 mm, natur, Spanien |
7,20 |
California, SSR, 23/25, natur |
5,00 |
California, SSR, 23/25, blanchiert |
5,70 |
FCA Spanien |
Importrückgang trotz Rekordernten
Deutschland importierte in den ersten zehn Monaten der Saison 2020/2021 insgesamt 88.426 mt Mandeln ohne Schale, rund 2,5% weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Trotz Rekordernten und attraktiver Preise ging die Einfuhr aus den Hauptanbauländern wie den USA und Spanien zurück. Gleichzeitig fielen die Importe aus Australien, Italien und den Niederlanden höher aus.
Import Mandeln* nach Deutschland in mt |
|||
Land |
2019/20 |
2020/21 |
Diff. |
USA |
57.473 |
55.347 |
-3,7% |
Spanien |
18.899 |
17.510 |
-7,3% |
Australien |
4.871 |
5.581 |
14,6% |
Niederlande |
3.596 |
4.338 |
20,6% |
Italien |
3.003 |
3.436 |
14,4% |
Andere |
2.810 |
2.214 |
-21,2% |
Gesamt |
90.652 |
88.426 |
-2,5% |
Quelle: Statistisches Bundesamt / Aug-Mai *08021290 Mandeln, süß, frisch oder getrocknet, ohne Schale, auch enthäutet |
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- Mandeln, natur, +14, Valencia
- Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
- Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
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