Mandeln: Preise steigen nach Korrektur der Ernteschätzung
20. Juli 2022 um 11:22 ,
Der AUDITOR
Australiens Ernte geringer als erwartet
Laut den Angaben des Almond Board of Australia kam es während der diesjährigen Mandelernte zu unerwarteten Verzögerungen. Während die Ernte in der Regel etwa um Ostern herum abgeschlossen werden kann, wurde in diesem Jahr erstmalig noch bis in den Juni hinein gearbeitet. Grund waren Niederschläge während der Ernte sowie die anhaltenden logistischen Herausforderungen. Erstere sorgten auch dafür, dass die Qualität sowie der Trocknungsprozess der ungeschälten Nüsse beeinträchtigt wurde. Ursprünglich war die australische Mandelernte auf 145.000 mt geschälte Mandeln geschätzt worden, inzwischen gehen die Experten von 138.650 mt aus.
Mai-Exporte überraschend rückläufig
Australiens Mandelexporte lagen im Mai dieses Jahres bei 7.806 mt, rund 20% weniger als im Vorjahresmonat. Im Mai 2021 lag das Ausfuhrvolumen bei 9.791 mt. Wichtige Abnehmerländer wie China und Indien hatten ihre Importe jeweils im 11% auf 3.641 mt bzw. um 45% auf 1.286 mt reduziert. Gleichzeitig legten die Lieferungen nach Spanien (+68% auf 459 mt), Deutschland (+5% auf 397 mt) und in die Niederlande (+114% auf 351 mt) zu.
Dies hat zur Konsequenz, dass die die Gesamtausfuhr seit Beginn dieser Saison im Jahresvergleich um 5% auf 15.816 mt gesunken ist, nachdem sowohl im März als auch im April sehr gute Ergebnisse erzielt worden waren. Chinas Importe kommen noch immer auf 7.093 mt und liegen damit 8% über dem Vorjahresergebnis und auch die Lieferungen nach Spanien (+78% auf 1.384 mt), in die Niederlande (+314% auf 754 mt) und nach Neuseeland (+132% auf 529 mt) sind gestiegen. Derweil haben Länder wie Indien (-42% auf 2.307 mt) und Deutschland (-3% auf 775 mt) gegenüber dem Vorjahr weniger Mandeln aus Australien importiert.
Mandelexport Australien in mt |
|||
Land |
2021/22 |
2022/23 |
Diff. |
China |
6.547 |
7.093 |
8,3% |
Indien |
3.984 |
2.307 |
-42,1% |
Spanien |
777 |
1.384 |
78,1% |
Deutschland |
799 |
775 |
-3,0% |
Niederlande |
182 |
754 |
314,3% |
Neuseeland |
228 |
529 |
132,0% |
VAE |
574 |
518 |
-9,8% |
Türkei |
522 |
496 |
-5,0% |
Vietnam |
899 |
369 |
-59,0% |
USA |
292 |
161 |
-44,9% |
Andere |
1.873 |
1.430 |
-23,7% |
Gesamt |
16.677 |
15.816 |
-5,2% |
Quelle: Almond Board of Australia; Mär-Mai *mit und ohne Schale |
Preisanpassung nach Erntekorrektur
Nachdem nicht nur Spanien mit einem deutlichen Produktionsrückgang rechnen muss, sondern auch die Anbauprognose für die US-Mandelernte mit 1,179 Mio. mt 11% hinter dem Vorjahresergebnis liegt, kam es zu weiteren Preiskorrekturen. Im europäischen Spotmarkt sind die Preise gegenüber der Vorwoche um 0,10 EUR/kg gestiegen. Valencia, 12/14 mm, natur liegen aktuell auf einem Niveau von 4,55 EUR/kg FCA Spanien. Dabei kommen noch immer große US-Mengen aus der 2021er Ernte in den europäischen Häfen an. Tendenziell ist davon auszugehen, dass sich die europäischen Händler über den Sommer mit reichlich Ware eindecken werden, um nicht auf Lieferungen aus der neuen Ernte angewiesen zu sein, bei denen es aufgrund des anhaltenden Rückstaus zu Verzögerungen kommen könnte.
Mandelpreise |
|
Type |
EUR/kg |
Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien |
4,55 |
Valencia, +14 mm, natur, Spanien |
4,75 |
Largueta, 13/14 mm, natur, Spanien |
6,20 |
California, SSR, 23/25, blanchiert, USA |
5,50 |
FCA Spanien |
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
- Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
- Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
- weitere Preischarts