Mandeln: Gegensätzliche Entwicklungen

23. Oktober 2024 um 11:09 , Der AUDITOR
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CANBERRA/SACRAMENTO. Im Süden Kaliforniens können die Erträge der Mandelernte nicht den Erwartungen gerecht werden, das schlägt sich auch in den Preisen nieder. Australiens Mandelexporte schreiben einen Rekord nach dem anderen.

Rekord-Strecke reißt nicht ab

Australiens Mandelexporte schreiten weiterhin in Rekordverdächtigem Tempo voran. Im August 2024 wurden insgesamt 19.485 mt Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, ein Plus von 38,3% gegenüber dem Vorjahresmonat. Davon entfielen 17.118 mt (+49%) auf den Export und 2.367 (-9,1%) auf den einheimischen Markt. China bleibt für Australien in dieser Saison der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt, im August lagen die Lieferungen dorthin mit 8.917 mt rund 77% über dem Vorjahresmonat. Aber auch die Exporte nach Indien (+64,7% auf 3.481 mt), Vietnam (+22,6% auf 1.398 mt) und in die Vereinigten Arabischen Emirate (+445,5% auf 731 mt) legten in diesem Zeitraum zu, während Länder wie Spanien (-29,4% auf 274 mt), die Türkei (-57% auf 266 mt) und Deutschland (-74,2% auf 151 mt) ihre Einfuhr drastisch reduzierten.

Insgesamt wurden seit Beginn der Saison 2024/2025 am 01. März 88.090 mt australische Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert. Während die Inlandslieferungen im Jahresvergleich um 1,2% auf 12.554 mt zurückgegangen sind, legten die Exporte um 20,9% auf 75.536 mt zu. Die Lieferungen nach China haben sich gegenüber dem Vorjahr auf 41.469 mt nahezu verdoppelt und auch die Vereinigten Arabischen Emirate (+84% auf 2.164 mt) sowie Deutschland (+9,5% auf 1.934 mt) haben ihre Einfuhr gesteigert. Im Gegensatz dazu waren die Lieferungen nach Indien (-2,6% auf 11.310 mt) sowie in die Türkei (-30,3% auf 4.117 mt) und nach Vietnam (-25,9% auf 3.692 mt) rückläufig.   

Mandelexport und Inlandsbedarf* Australien in mt

Land

2023

2024

Diff.

China

21.521

41.469

92,7%

Australien

12.704

12.554

-1,2%

Indien

11.606

11.310

-2,6%

Türkei

5.908

4.117

-30,3%

Vietnam

4.984

3.692

-25,9%

Spanien

7.446

2.711

-63,6%

VAE

1.176

2.164

84,0%

Deutschland

1.767

1.934

9,5%

Thailand

502

1.026

104,4%

Niederlande

976

917

-6,0%

Andere

6.609

6.196

-6,2%

Gesamt

75.199

88.090

17,1%

Quelle: Almond Board of Australia; Mär-Aug

*mit und ohne Schale

Unsicherheit hält US-Preise oben

Laut dem aktuellen Positionsbericht des Almond Board of California wurden bislang 471.736 mt Mandeln aus der neuen Ernte registriert, die Produktion für dieses Jahr soll zu etwa 50% abgeschlossen sein. Wie die Experten von Blue Diamond Almonds berichten, fallen insbesondere die Erträge in den südlichen Anbaugebieten Kaliforniens hinter den Erwartungen zurück, besser sieht dagegen auf den zentral sowie nördlicher gelegenen Plantagen aus. Ob die Mandelproduktion die offiziell prognostizierten 1,27 Mio. mt übertreffen kann, bleibt bislang fraglich. Einige Marktteilnehmer rechnen sogar mit geringeren Ergebnissen von 1,20-1,27 Mio. mt. Ein finales Ergebnis wird dem Markt allerdings erst im Januar 2025 zur Verfügung stehen. Aufgrund der unsicheren Ernteprognosen halten sich kalifornische Abpacker mit Angeboten zurück, während die Käuferseite nur zögerlich die aktuell vergleichsweise hohen Preise akzeptiert. Die Exporte sind in den ersten zwei Monaten der Saison 2024/2025 um 13,6% auf 119.684 mt zurückgegangen und auch die Inlandslieferungen waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum rückläufig (-5% auf 53.519 mt). Doch trotz der geringeren Handelsaktivität halten die Preise ihr hohes Niveau. Da viele Abnehmer weltweit ihren Bedarf für die Feiertagssaison decken müssen, dürften sich die Preise noch bis Dezember auf dem höheren Niveau halten.

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
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