Mandeln: Australien muss Produktionsprognose senken

3. Mai 2023 um 16:36 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

CANBERRA. Australien beendete die Mandelsaison 2022/2023 mit Rekordexporten. Gleichzeitig wurden die Produktionsaussichten jedoch um 25% reduziert. Statt eines Erntezuwachses soll es somit zu einem Rückgang kommen.

Schätzung wird um 25% korrigiert

Das Almond Board of Australia (ABA) war in seiner vorsaisonalen Ernteschätzung für 2023/2024 von einem Produktionsanstieg auf 156.200 mt ausgegangen, was ein Plus von 8,6% gegenüber 2022/2023 gewesen wäre. Ende April kam es nun zu einer drastischen Korrektur der Produktionsprognose. Diese wurde um satte 25% reduziert, was etwa 117.150 mt entspricht und der geringste Wert der vergangenen Jahre ist. 2022/2023 lag das Ergebnis bei 143.805 mt und im Jahr davor immerhin noch bei 124.439 mt. Aus dem erwarteten Produktionsanstieg wurde somit ein Rückgang um 18,5% gegenüber dem Vorjahr.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und reichen von ungünstigsten Wetterbedingungen während der Bestäubungsphase, über eine unzureichende Zahl an Bienenvölkern, bis hin zu schlechter Wasserqualität aufgrund von Überschwemmungen. „Wir stehen vor einem weiteren schwierigen Jahr. Wir hatten Stürme, Bienenknappheit, Überschwemmungen, hohe Betriebsmittelkosten und niedrige Preise, so dass dies nur eine weitere Herausforderung für die Branche ist“, so ABA-Vorstand Tim Jackson. Laut Jackson müssen auch die anderen beiden globalen Mandelplayer – die USA und Spanien – mit Produktionseinbußen rechnen. Die Subjektive Ernteschätzung des US-Agrarministeriums soll am 12. Mai veröffentlicht werden und eine deutlich geringere Prognose bereithalten, als bisher angenommen.   

Exporte mit neuem Rekordhoch

Die australische Exportsaison fand Ende Februar ihr Ende und konnte bereits das fünfte Jahr in Folge einen neuen Rekord verzeichnen. Zwischen März 2022 und Februar 2023 wurden 105.490 mt Mandeln mit und ohne Schale aus Australien exportiert. Die Inlandslieferungen kamen in dieser Zeit auf insgesamt 24.162 mt, was knapp 9% weniger sind als im Vorjahr und immerhin dem vierthöchsten Ergebnis der vergangenen zehn Jahre entspricht.

Die Lieferungen in viele Länder konnten im vergangenen Jahr gesteigert werden, darunter auch die Hauptabnehmer China (+45% auf 50.984 mt), Spanien (+64% auf 8.693 mt) und Vietnam (+29% auf 8.410 mt). Zudem legten die Exporte in die Türkei (+282% auf 6.052 mt) und die USA (+214% auf 2.914 mt) erheblich zu, so dass die rückläufigen Lieferungen nach Indien (-46% auf 8.993 mt) kaum ins Gewicht fielen. Insgesamt wurden in der Saison 2022/2023 rund 129.651 mt Mandeln mit und ohne Schale aus Australien exportiert, ein Plus von 15% gegenüber dem Vorjahr. 

Mandelexport und Inlandsbedarf* Australien in mt

Land

2021/22

2022/23

Diff.

China

35.270

50.984

44,6%

Australien

26.463

24.162

-8,7%

Indien

16.711

8.993

-46,2%

Spanien

5.296

8.693

64,1%

Vietnam

6.529

8.410

28,8%

Türkei

1.584

6.052

282,1%

Deutschland

3.483

3.527

1,3%

VAE

2.741

3.483

27,1%

USA

928

2.914

214,0%

Thailand

1.908

2.073

8,6%

Andere

12.134

10.360

-14,6%

Gesamt

113.047

129.651

14,7%

Quelle: Almond Board of Australia; März-Feb

*mit und ohne Schale

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
22.01.2025
CANBERRA. Das Freihandelsabkommen zwischen Australien und China begünstigt die Mandelexporte dieser Saison. Gleichzeitig sorgen die Rekordexporte dafür, dass es kaum Überhangbestände geben dürften, die Anfang März mit in die neue Saison genommen werden könnten.
Nüsse
22.01.2025
SACRAMENTO/TEHERAN. Obwohl die US-Pistazienausfuhren deutlich niedriger sind als im letzten Jahr, laufen sie recht gut. Attraktive Preise haben die Exporte aus dem Iran angekurbelt.
Nüsse
22.01.2025
HANOI/BRÜSSEL. Weltweit wurden im Jahr 2024 Cashewnüsse im Wert von fast 8 Mrd. USD gehandelt, und Marktexperten gehen davon aus, dass sich diese Summe in den nächsten Jahren noch erheblich steigern wird. Vietnam bleibt dabei der wichtigste Exporteur.
Nüsse
21.01.2025
NEU-DELHI/ATLANTA. Die Preise auf dem indischen Erdnussmarkt sind erneut gestiegen, allerdings ist dieser Preistrend äußerst volatil. In den USA hängt viel davon ab, wie sich die internationale Handelspolitik entwickelt; derzeit handeln die Käufer eher zögerlich.