Kokosraspel: Wetterbedingte Produktionsrückgänge

24. April 2024 um 12:28 , Der AUDITOR
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MANILA. Eine geringere Rohwarenproduktion durch El Niño, steigende Frachtkosten und geopolitische Spannungen sind nur einige der Hürden, mit denen sich der Kokosmarkt aktuell konfrontiert sieht. Die Marktteilnehmer sind entsprechend vorsichtig.

Die Schwierigkeiten halten an

Der Kokosmarkt sieht sich weiterhin mit massiven Hürden konfrontiert, wie auch die Experten von JASCORP betonen. So hat das Wetterphänomen El Niño in vielen wichtigen Anbauländern für große Probleme gesorgt, unter anderem leiden Indonesien, die Philippinen und Sri Lanka unter einer so verursachten Rohwarenknappheit. Das führt zu einer großen Konkurrenz unter den verschiedenen Akteuren wie Kokosraspel- und Kokosölproduzenten, die in starken Preiserhöhungen resultiert. Die Schwierigkeiten ziehen sich durch die gesamte Lieferkette, sodass es bei der Produktion und der Lieferung zu teils starken Verspätungen kommt. Das Expertenteam von T.M. Duché bezieht sich zudem auf aktuelle Daten des United States Department of Agriculture-Foreign Agricultural Service in Manila, laut dem die philippinischen Kokosölexporte in den Jahren 2024-2025 voraussichtlich um etwa 21 % auf 900.000 mt zurückgehen werden, da El Niño die Produktion in 46 Provinzen beeinträchtigt.

Gute und schlechte Nachrichten aus dem Frachtbereich

JASCORP berichtet weiter, dass auch die geopolitischen Spannungen, vor allem im Mittleren Osten, zu den Herausforderungen des Marktes beitragen. Die Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer sorgen dafür, dass die Frachtschiffe über das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet werden müssen, was die Verspätungen noch einmal verschärft. Das sorgt wiederum für eine Warenverknappung in den Zielländern. Dazu steigen die Frachtkosten. Bessere Nachrichten gibt es dagegen aus dem Panamakanal, wie T. M. Duché berichtet; hier sind mehr Regenfälle vorhergesagt, sodass der Kanal wieder voll ausgelastet werden kann, was für den Schiffsverkehr an der US-Ostküste von Vorteil ist.

Lage könnte sich weiter verschärfen

Die Experten von JASCORP beobachten indes auch die Lage im Persischen Golf mit einer gewissen Sorge. So ist der Iran ein wichtiger Kraftstofflieferant, und die politischen Spannungen könnten die Rohölpreise stark in die Höhe treiben, was auch die Produktionskosten für Kokosprodukte und die Frachtkosten weiter erhöhen würde. Eine Möglichkeit könnten dann alternative Energien wie Bio-Kraftstoffe auf Pflanzenölbasis, beispielsweise Palm- oder Kokosöl, sein. Hier gilt es nun in erster Linie, die Situation genau im Auge zu behalten. Insgesamt könnte sich die Marktsituation in den Quartalen 3 und 4 noch einmal verschärfen, da die Nachfrage hier üblicherweise besonders hoch ist.

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Kokosraspel aus Sri Lanka
Preischart für Kokosraspel aus Indonesien
Preischart für Kokosraspel aus den Philippinen 
- Preischart für Kokosöl aus Indonesien
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