Trockenfrüchte

Kokosraspel: Unsicherheiten prägen den Markt

21. April 2022 um 10:42 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

MANILA. Die Experten von T.M. Duché werfen in ihrem aktuellen Bericht einen Blick auf den von der Pandemie und geopolitischen Konflikten geprägten Kokosmarkt. Dabei gibt es kleine Lichtblicke, aber auch große Sorgen.

Sinkende Rohwarenpreise in Sri Lanka

Die Rohwarenpreise in Sri Lanka sind den Experten zufolge deutlich gesunken, was der Abwertung der Rupie zuzuschreiben ist. Inwiefern sich das auf die längerfristige Preisentwicklung auswirkt, bleibt vorerst abzuwarten. Das Land hat indes weiterhin mit Problemen wie wiederholten Stromausfällen und diversen Einfuhrbeschränkungen zu kämpfen, die sich negativ auf das Produktionsvolumen auswirken.

Indonesien scheint den Covid-Höhepunkt überschritten zu haben, was in einer steigenden Produktion und einem guten Angebot resultiert. Die langfristigen Pläne der Regierung sind allerdings darauf ausgerichtet, die Wirtschaft weniger abhängig von Agrarrohstoffen zu machen und sich auf Waren zu konzentrieren, die weniger volatil sind.

Erdrutsche auf den Philippinen

Auf den Philippinen kam es zu außergewöhnlich starken Regenfällen, die vor allem im Zentrum des Landes zu Erdrutschen und Schlammlawinen geführt haben. Lokal kam es dadurch zu erheblichen Schäden, die sich auch auf die Landwirtschaft und die Infrastruktur auswirken werden; T.M. Duché rechnet allerdings nicht damit, dass die Produktion in der Kokosbranche davon auf längere Sicht beeinträchtigt wird.

Preise zeigen sich rückläufig

Die Preise auf dem europäischen Spotmarkt haben sich in den vergangenen Wochen entspannt, was unter anderem auch am leichten Rückgang der Frachtkosten liegen dürfte. Dabei bleibt dennoch zu beachten, dass diese noch immer mehr als 60% über den Preisen liegen, die in der entsprechenden Vorjahreswoche verlangt wurden. Feine Kokosraspel, high fat aus Sri Lanka kosten aktuell 2,30 EUR/kg FCA Spanien.

Kokosraspel

Qualität, Ursprung

EUR/kg

Fein, high fat, Sri Lanka

2,30

Fein, high fat, Indonesien

2,30

Medium, high fat, Indonesien

2,55

Medium, high fat, Sri Lanka

2,40

FCA Spanien

Volatiler Speiseölmarkt

Der Markt für Speiseöle und damit auch für Kokosöl bleibt ausgesprochen volatil. Durch den von Putin initiierten Krieg in der Ukraine fällt die Ölsaatenernte dort mindestens 50% geringer aus als letztes Jahr, je nachdem, wie lange die Situation andauert, kann es sogar zu noch größeren Verlusten kommen. Das Angebot an Speiseölen wie Sonnenblumenkern- oder Rapsöl könnte laut T. M. Duché deshalb durchaus knapp werden. Hinzu kommen die strikten Corona-Maßnahmen in China, durch die die dortige Nachfrage stark eingeschränkt wird. Die Frage ist, ob die Käufer ihre Bestände schnellstmöglich auffüllen wollen, sobald die Restriktionen wieder gelockert werden, und inwieweit die Nachfrage dann auf die Schnelle gedeckt werden kann.

Durch die steigenden Lebensmittelkosten und die Inflation in westlichen Ländern wie Deutschland dürfte auch hier das Kaufinteresse an diversen Speiseölen auf Dauer sinken, und die Marktexperten befürchten, dass dies zu einem Zeitpunkt geschieht, zu dem die Ernten für Palmöl am höchsten sind.

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Kokosraspel aus Sri Lanka
Preischart für Kokosraspel aus Indonesien
Preischart für Kokosraspel aus den Philippinen 
- Preischart für Kokosöl aus Indonesien
weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Trockenfrüchte
02.10.2023
MADISON/QUÉBEC. Widrige Witterungsbedingungen, Wassermangel und Schädlingsbefall sind die Themen, die den US-amerikanischen und kanadischen Cranberry-Erzeugern in diesem Jahr Kopfzerbrechen bereiten. Die Aussichten sind dennoch nicht allzu schlecht.
Nüsse
02.10.2023
NEU-DELHI. Anhaltende Regenfälle sorgen dafür, dass die indischen Erdnüsse der neuen Ernte bisher noch nicht mit ihrer Qualität überzeugen können. Die chinesischen Käufe werfen Fragezeichen auf, während die Regierung in Gujarat die Landwirte unterstützt.
Nüsse
28.09.2023
ORDU. In der Türkei ist die Lage auf dem Haselnussmarkt ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Das Hauptproblem besteht darin, dass viele Lieferanten Verträge unterzeichnet haben, bevor sich abzeichnete, dass die Ernte viel geringer ausfallen würde als erwartet. Die TMO scheint die Exporteure im Stich zu lassen.
Nüsse
28.09.2023
SACRAMENTO/TEHERAN. Während die kalifornische Pistazienindustrie die Absichten des USDA zurückweist, eine mysteriöse Verfärbung als Schaden mit weitreichenden Auswirkungen zu deklarieren, haben die US-Exporte einen Rekord erreicht. Im Iran ist das Gegenteil der Fall.