Getrocknete Linsen: Hohe Produktionsschätzungen
24. Mai 2023 um 10:22 ,
Der AUDITOR

Gute Aussichten für 2023
Wie die Experten von Chelmer Foods in Bezugnahme auf die Global Pulse Confederation (GPC) berichten, liegen die Schätzungen für die globale Linsenernte in diesem Jahr bei 7,12 Mio. mt. Dies wäre das zweithöchste Ergebnis der Geschichte, lediglich 2017 wurden mit 7,3 Mio. mt mehr Linsen geerntet, und entspräche einer Steigerung von 6,6% gegenüber 2022. Der Anstieg ist vor allem auf die hohe Produktion in Indien und Kanada zurückzuführen, während in Australien nach der Rekordernte 2022 mit einem Rückgang gerechnet wird. Chelmer Foods betont jedoch, dass unter optimalen Bedingungen – dies schließt minimale Auswirkungen des Wetterphänomens El Niño mit ein – dennoch auch hier ein neuer Rekord erzielt werden könnte.
Preise erhalten kaum Unterstützung
Im Jahr 2021 waren vor allem die nordamerikanischen Anbauregionen von einer starken Dürre heimgesucht worden und die globale Ernte lag bei lediglich 5,8 Mio. mt. Obwohl auch der Verbrauch sank, kam es zu einem Defizit von 300.000 mt. Die Experten rechnen nun damit, dass die große Produktion 2023 auch den Verbrauch steigern wird: Er liegt ihren Schätzungen zufolge in diesem Jahr bei 6,9 Mio. mt. Aufgrund von Zahlungsproblemen in südasiatischen Ländern rechnet AgPulse Analytica damit, dass das Handelsvolumen für Linsen im Jahr 2023 bei 4,5 Mio. mt liegen wird. Das wäre deutlich weniger als die 5,2 Mio. mt, die 2020 gehandelt wurden, entspräche aber einer Steigerung gegenüber den 4,3 Mio. mt von 2022. Angesichts höherer Lagerbestände in den Ursprungsländern, großer bevorstehender Produktionsmengen und einer relativ geringen Nachfrage aus Südasien dürften die Linsenpreise wenig Unterstützung erhalten, so Chelmer Foods. Anders könnte es aussehen, wenn El Niño die australische Ernte in Mitleidenschaft zieht oder widrige Wetterverhältnisse in Indien zu Ernteschäden führen.
Indien überrascht den Markt
Ein kürzlich von Indien ausgeschriebener Linsen-Tender hat die Marktteilnehmer überrascht, signalisiert er doch, dass das Land noch vor der neuen Ernte seine Vorräte vergrößern will. Die Ausschreibung übt Druck auf die schrumpfenden Bestände aus, während die Landwirte mit der Aussaat beschäftigt sind. Schätzungsweise haben sie noch 60.000-80.000 mt alterntige Linsen in ihren Lagern. Wenn man bedenkt, dass die Landwirte in der Regel die letzten 5-10% für den Eigenbedarf zurückbehalten, würde das Erreichen eines Bestandsniveaus unter 10% ein Ausverkaufsszenario bedeuten. Sollte Indien die Käufe in einem derart hohen Maße fortsetzen, würde das zu einer noch stärkeren Volatilität auf dem Linsenmarkt führen, sind sich die Experten von Chelmer Foods sicher.
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