Weitere Rohstoffe - Obst und Gemüse

Datteln: Arbeit wieder aufgenommen

22. November 2023 um 12:36 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

TEL AVIV. Nach dem Angriff der Hamas Anfang Oktober nimmt der israelische Dattelsektor wieder seine Arbeit auf, wenn auch noch nicht in vollem Maße. Die deutschen Importe zeigen sich indes rückläufig.

Optimistische Aussichten für den israelischen Dattelmarkt

Nach der Invasion der Hamas am 7. Oktober und des sich anschließenden Krieges standen viele Sektoren in Israel vorläufig still. Wie Tal Dagul vom Exportbetrieb Agrifood nun gegenüber FreshPlaza berichtet, hat die Dattelindustrie ihre Arbeit wieder aufgenommen, um die hohe Nachfrage vor allem aus dem europäischen Markt decken zu können. Der Experte gibt an, dass die Ernte trotz der schwierigen Situation im Land gut verlaufen ist und die Qualität überzeugen kann, zudem sind viele der gefragten großen Datteln geerntet worden. Dennoch sei der Ertrag ein wenig geringer als erhofft.

Auch die Verpacker haben setzen ihre Arbeit fort, auch wenn viele von ihnen noch nicht mit voller Kapazität arbeiten. Sie sind zu 70-80% ausgelastet, wodurch sich der Sortierprozess verlangsamt und weniger Ware für den Export verfügbar ist. Dagul spricht davon, dass die Nachfrage nach israelischen Datteln – besonders beliebt ist dabei die Sorte Medjoul – in der Weihnachtszeit traditionell hoch ist, und auch dieses Jahr bildet hierbei keine Ausnahme. Vor allem europäische Käufer räumen die israelischen Lagerbestände leer, und das, obwohl die Preise aufgrund der aktuellen schwierigen Lage in Israel und der allgemeinen Marktdynamik gestiegen sind. Auch die Kosten für Anbau und Verarbeitung sind nach wie vor sehr hoch. Der Marktexperte zeigt sich dennoch zuversichtlich, dass der israelische Dattelsektor bald wieder zu seiner alten Form zurückfindet und damit in der Lage sein wird, die globalen Marktanforderungen zu erfüllen.

Israel steigert Ausfuhren nach Deutschland erheblich

Die Deutschen Dattelimporte haben im ersten Monat der neuen Saison, September 2023, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,4% abgenommen. Der wichtigste Lieferant bleibt weiterhin mit großem Abstand Tunesien (-6,6% auf 832 mt), gefolgt von Israel, das seine Lieferungen nach Deutschland um satte 130% steigern konnte, und Pakistan, das Rückgänge in Höhe von 14,8% verzeichnet. Deutliche Steigerungen der Ausfuhren nach Deutschland erzielten ebenfalls Frankreich und Südafrika, allerdings sind die Lieferungen hier noch immer verhältnismäßig gering.

Import Datteln* nach Deutschland in mt

Land

2022/23

2023/24

Diff.

Tunesien

890

831

-6,6%

Israel

41

94

130,0%

Pakistan

88

75

-14,8%

Iran

62

69

10,5%

Frankreich

1

42

4060,0%

Niederlande

44

30

-33,0%

Türkei

22

25

12,7%

Ägypten

19

14

-24,7%

Südafrika

2

8

285,0%

Saudi-Arabien

3

6

93,3%

Andere

161

16

-90,4%

Gesamt

1.333

1.208

-9,4%

Quelle: Statistisches Bundesamt / September

*08041000 Datteln, frisch oder getrocknet

Für mehr Informationen gehen Sie zu: 
Preischarts für iranische Datteln
- weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Trockenfrüchte
08.10.2024
MANISA. Hohe Preise drosseln die Nachfrage im türkischen Sultaninenmarkt. Erzeuger halten die Rohware in der Hoffnung auf höhere Gewinne zurück.
Trockenfrüchte
01.10.2024
AYDIN. Ausstehende Analyseergebnisse haben den offiziellen Start der Exportsaison für türkische Trockenfeigen eingeschränkt. Aber auch die hohen Preise reduzieren die Handelsaktivität.
Trockenfrüchte
01.10.2024
MALATYA. Die Käufer sind durch die großen Preisunterschiede bei getrockneten Aprikosen in der Türkei völlig verwirrt. Die Inlandsnachfrage treibt den Markt für große Früchte an. In Malatya, das unter den verheerenden Erdbeben des letzten Jahres stark gelitten hat, ist der Wiederaufbau noch im Gange.
Trockenfrüchte
01.10.2024
MANISA. Aufgrund niedriger Rohwarenpreise für frische Trauben gehen viele Erzeuger nun dazu über, ihre Früchte ebenfalls zu trocknen. Und während die Erzeuger optimistisch sind, dass die Preise weiter steigen werden, setzen Käufer auf eine gegenteilige Entwicklung.