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Chiasaat: Neuanpflanzungen wegen Hitze und Trockenheit

21. Mai 2025 um 15:58 , Der AUDITOR
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BUENOS AIRES/ASUNCIÓN. Die frühen Anpflanzungen in einigen südamerikanischen Chia-Produktionsländern mussten nach massiven Hitzeschäden erneut ausgesät werden. Die Bestände der Ernte 2024 sind indes so gut wie aufgebraucht.

Schwieriges Erntejahr 2024

In ihrem jüngsten Bericht beleuchten die Experten von Chelmer Foods die aktuelle Situation auf dem globalen Markt für Chiasaat. Dieser hatte 2024 mit erheblichen Hürden zu kämpfen, nachdem die südamerikanischen Ernten trotz einer Erweiterung der Anbaufläche extrem gering ausgefallen waren; die trockenen Wetterverhältnisse hatten zu starken Ertragsverlusten geführt. Da die weltweite Nachfrage weiterhin hoch ist, ist mittlerweile kaum noch Ware aus der 2024er Ernte verfügbar, und insbesondere Bio-Chiasaat ist rar.

Die indische Ernte 2025, die im April abgeschlossen wurde, wird auf 5.000-6.000 mt geschätzt. Die Preise sind hier in den letzten Wochen aufgrund der hohen Nachfrage gestiegen – vor allem die Käufer in den USA zeigen großes Interesse an indischer Chiasaat, während die Abnehmer in der EU aufgrund der strengen Einfuhrregelungen eher zurückhaltend sind.

Trockenheit stellt Farmer vor Herausforderungen

In Argentinien fällt die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr erneut größer aus, allerdings kam es zu erheblichen witterungsbedingten Störungen. Die frühen Anpflanzungen mussten aufgrund der heißen und trockenen Bedingungen neu ausgesät werden, so die Marktexperten. Mittlerweile hat sich das Wetter gebessert und wie in Indien liegen die Ernteschätzungen auch hier bei 5.000-6.000 mt. Die Preisindikationen für schwarze Chiasaat aus Argentinien, 99,95% Reinheit aus der alten Ernte bewegen sich derzeit bei 2.150 USD/mt FOB Buenos Aires.

Chiasaat

Konventionell, FOB

USD/mt

Sortex, Indien

2.000

Argentinien, schwarz, 99,95%, Ernte 2024

2.150

Argentinien, schwarz, 99,95%, Ernte 2025

2.050

Quelle: Handel; Preisindikationen

Bis zu 100.000 mt in Paraguay

In Bolivien hat sich die Aussaat verzögert, die Wetterverhältnisse sind mit konstanten Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit aber günstig. Viele Landwirte entscheiden sich dennoch dafür, ihre Anbauflächen für Mais und Soja zu nutzen, da die starke Nachfrage Chinas nach Lebens- und Futtermitteln hier sehr hoch ist. Zudem kaufen die bolivianischen Exporteure vermehrt Chiasaat aus Paraguay, um diese nach China zu reexportieren.

Die Ernte in Paraguay soll in diesem Jahr gut ausfallen. Die Schätzungen der Anbaufläche schwanken ein wenig, liegen aber bei bis zu 220.000 ha. Wie in Argentinien kam es auch in Paraguay zu Neuanpflanzungen, nachdem die erste Aussaat im Februar durch Hitze und Trockenheit zerstört wurde. Das Problem ist, dass die späteren Anpflanzungen anfälliger für die kalten Temperaturen im Juni, Juli und August sind. Seit mehreren Wochen sprechen die Marktteilnehmer allerdings von optimalen Bedingungen, und wenn die Frostschäden nicht allzu hoch ausfallen, könnte die diesjährige Erntemenge bei 70.000-100.000 mt liegen, so Chelmer Foods.

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