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Cashews: Vietnam abhängig von Rohwarenimporten

9. November 2022 um 15:55 , Der AUDITOR
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HANOI. Nachdem Vietnams Einfuhr roher Cashewnüsse in den letzten zehn Jahren massiv zugenommen hat, sind die Importe durch den Ukraine-Krieg nun zurückgegangen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Exporten ab.

Nur 30% Rohware aus dem eigenen Land

Obwohl Vietnam der größte Exporteur verarbeiteter Cashewkerne ist, werden lediglich 30% der Rohware im eigenen Land geerntet. Dies hob der Direktor der Vietnam Confederation of Trade and Industry, Tran Ngoc Liem, nun im Zuge eines Workshops verstärkt hervor, wie die Vietnam Cashew Association (Vinacas) berichtet. In Bezug auf aktuelle Zolldaten gab Liem bekannt, dass Vietnam in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 insgesamt 1,4 Mio. mt rohe Cashewnüsse importiert hat. Zu den wichtigsten Bezugsländern gehören dabei die Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria, aber auch Kambodscha und Indonesien. Die schwierige geopolitische Situation hat allerdings dafür gesorgt, dass die vietnamesischen Importe im Jahresvergleich um knapp 36% zurückgingen. 2021 war mit 2,9 Mio. mt importierter Rohwaren ein Rekordjahr – zum Vergleich: gegenüber 2011, also dem ersten Jahr, in dem offizielle Zollimportdaten veröffentlicht wurden, sind sie 2021 um das 74-fache gestiegen.

Auch Exporte sinken

Auch die Exporte zeigen sich rückläufig. Liem gibt an, dass Vietnam seit 15 Jahren der weltweit größte Exporteur von Cashewkernen ist und 80% der weltweiten Lieferungen ausmacht. Der anhaltende Angriffskrieg Russlands in der Ukraine sowie hohe Energiekosten sorgen allerdings für diverse Probleme bei den Ausfuhren. Aus diesem Grund sind die vietnamesischen Cashewexporte in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 bisher um 11% auf 380.536 mt gesunken. Besonders starke Rückgänge wurden bei den Lieferungen in die Ukraine (-82,1%), nach Russland (-34,1%), China (-31%) und in die USA (-19%) verzeichnet.

Cashewkerne, Vietnam

Sorte

EUR/kg

USD/kg

WW320

5,90

5,90

LBW320

5,65

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FCA Spanien

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