Cashews: Lagerbestände werden knapp
22. August 2024 um 09:18 ,
Der AUDITOR
Frachtpreise erschweren Angebote
Die Cashewsaison in Westafrika neigt sich dem Ende entgegen, wie auch die Experten von ofi berichten. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen, ungeschälten Cashewnüssen war in dieser Saison hoch, und da die Regierung der Elfenbeinküste einen Exportstopp ausgerufen hat, sind andere Anbauländer eingesprungen, was viele Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Die Preise für ungeschälte Ware stabilisierte sich den Experten zufolge im Juli, was den asiatischen Verarbeitern half, ihren Bedarf besser einzuschätzen. Eines der größten Probleme stellen nach wie vor die hohen Frachtkosten dar, die es schwierig machen, die Angebote für die Zielmärkte genau zu kalkulieren. Die Ernten in Ostafrika, Brasilien und Indonesien sollen je nach Region im September oder Oktober starten, und derzeit sieht es so aus, als könnten diese Anbauländer mit einem durchschnittlichen Erntevolumen rechnen. Was die Qualität angeht, rechnen die Marktteilnehmer im Oktober/November mit ersten Angaben.
Käufer decken sich verstärkt ein
Die globale Verfügbarkeit von Cashewkernen ist ofi zufolge begrenzt, da viele Verarbeiter nur die Mengen verarbeiten, für die bereits Anfragen bestehen. Die Lagerbestände auf den wichtigsten Bestimmungsmärkten sind teilweise gering. Die stabileren Preise ab Juni haben allerdings viele Käufer dazu ermutig, ihren Bedarf für die Zukunft, teilweise sogar bis Mitte 2025, zu decken. In Europa dürfte das Kaufinteresse bald steigen, spätestens ab Oktober werden hier üblicherweise verstärkt Käufe getätigt. In Indien sind die Preise für Cashewkerne in den letzten Wochen leicht gestiegen. Cashews, W320 werden hier aktuell mit 7.950 USD/mt FOB Indien gehandelt.
Cashews, Indien |
|
Sorte |
USD/mt |
LP-1 9/15 |
9.865 |
LWP |
6.605 |
SWP |
5.940 |
W320 |
7.950 |
W450 |
7.235 |
FOB Indien |
Deutschlands Importe sind stabil
Deutschlands Cashewimporte im Zeitraum September 2023 bis Juni 2024 befinden sich fast auf dem Niveau des Vorjahres mit einem nominalen Rückgang von 0,8%. Insgesamt führte das Land im genannten Zeitraum 52.493 mt geschälte Cashews ein, wobei der wichtigste Lieferant mit großem Abstand Vietnam ist. Auf Platz 2 und 3 folgen die Elfenbeinküste und die Niederlande. Nigeria und Mosambik konnten ihre Lieferungen nach Deutschland um stolze 64,3% bzw. 39,3% steigern, während Indien und Ghana deutliche Verluste einstecken mussten.
Import Cashews nach Deutschland in mt |
|||
Land |
2022/23 |
2023/24 |
Diff. |
Vietnam |
33.560 |
33.142 |
-1,2% |
Cote d'Ivoire |
7.102 |
7.371 |
3,8% |
Niederlande |
7.157 |
7.118 |
-0,5% |
Nigeria |
524 |
861 |
64,3% |
Indien |
1.006 |
750 |
-25,4% |
Burkina Faso |
702 |
739 |
5,3% |
Brasilien |
631 |
627 |
-0,6% |
Indonesien |
592 |
371 |
-37,3% |
Mosambik |
242 |
337 |
39,3% |
Ghana |
731 |
95 |
-87,0% |
Andere |
694 |
1.082 |
55,9% |
Gesamt |
52.941 |
52.493 |
-0,8% |
Quelle: Statistisches Bundesamt / Sep-Juni 08013200 Kaschu-Nüsse, frisch oder getrocknet, ohne Schale |
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- Preischarts für Nüsse
- allgemeine Preischarts