Cashews: Hohe Energiekosten werden Nachfrage dämpfen
4. Mai 2022 um 12:07 ,
Der AUDITOR
Vietnamesische Exporteure stehen vor Problemen
Die Experten von Aldebaran Commodities haben in ihrem letzten Monatsbericht die Situation auf dem europäischen Cashewmarkt beleuchtet und dabei unter anderem die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs analysiert. Dabei kommen sie zunächst zu der Einschätzung, dass die massiv gestiegenen Energiepreise sich drastisch auf die Nachfragesituation auswirken könnten. Nach dem üblichen Anstieg vor Ostern und Ramadan ist das Kaufinteresse derzeit generell eher rückläufig, und mit den neuen Ernten aus Vietnam und Kambodscha ist ausreichend Ware verfügbar. Insgesamt wirkt sich der Krieg in verschiedenen Bereichen negativ auf die Lieferkette aus. So berichtet Aldebaran unter anderem, dass diverse große Kurierdienste keine Dokumente mehr nach Russland zustellen, sodass vietnamesische Lieferanten diese zunächst in andere Länder schicken müssen, von denen aus sie an die russischen Käufer weitergeleitet werden. Auch Lieferungen nach Russland müssen teilweise in andere Häfen umgeleitet werden.
Banken zögern
Die Rohwarenpreise scheinen sich vorerst stabilisiert zu haben, während die Exportpreise im Vergleich zu letzter Woche leicht gestiegen sind. Dass die Preise für Cashewkerne im Vergleich zur Rohware derzeit verhältnismäßig günstig sind, birgt für die Verarbeiter neue Schwierigkeiten: Laut Aldebaran haben viele von ihnen Schwierigkeiten, neue Kredite bei ihren Banken zu bekommen, da diese keinen ausreichenden Profit erkennen können. Cashewkerne, WW320, Ursprung Vietnam kosten aktuell gut 6,65 EUR/kg FCA Spanien.
Cashewkerne |
||
Sorte |
EUR/kg |
USD/kg |
WW320, Vietnam, FCA Spanien |
6,65 |
6,99 |
Small pieces, Vietnam, FCA Spanien |
2,90 |
3,05 |
Large White Pieces, Vietnam, 2022, FCA Spanien |
4,90 |
5,15 |
W320, FOB Indien |
7,77 |
8,18 |
W240, FOB Indien |
8,39 |
8,83 |
Quelle: Handel |
Elfenbeinküste exportiert erheblich mehr nach Deutschland
Die deutschen Importe sind im Zeitraum September 2021 bis Februar 2022 im Jahresvergleich um 7,6% gesunken. Die Rückgänge des wichtigsten Lieferanten Vietnam zeigen sich dabei mit -1,7% moderat, während Indiens Lieferungen nach Deutschland sich auf 3.631 mt mehr als halbiert haben. Einen satten Zuwachs konnte indes die Elfenbeinküste erzielen, die knapp 272% mehr Cashews nach Deutschland verschiffte als im Vorjahreszeitraum und damit den dritten Rang unter den wichtigsten Lieferanten belegt.
Import Cashews* nach Deutschland in mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
Vietnam |
18.651 |
18.335 |
-1,7% |
Indien |
7.763 |
3.631 |
-53,2% |
Cote d'Ivoire |
356 |
1.324 |
271,9% |
Indonesien |
373 |
1.045 |
180,2% |
Niederlande |
1.093 |
1.003 |
-8,2% |
Honduras |
107 |
646 |
503,7% |
Burkina Faso |
314 |
502 |
59,9% |
Brasilien |
478 |
395 |
-17,4% |
Mosambik |
127 |
190 |
49,6% |
Nigeria |
150 |
22 |
-85,3% |
Andere |
375 |
432 |
15,2% |
Gesamt |
29.787 |
27.525 |
-7,6% |
Quelle: Statistisches Bundesamt / Sep-Feb *08013200 Kaschu-Nüsse, frisch oder getrocknet, ohne Schale |
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