Cashews: Exporte verzeichnen deutliche Steigerungen
1. September 2021 um 11:37,
Der AUDITOR

Importe aus Kambodscha bleiben fragwürdig
Mit den Juli-Exporten können sich die vietnamesischen Exporteure mehr als zufrieden zeigen. Insgesamt wurden 59.061 mt ins Ausland verschifft, wie die Experten von cornhouse.nl berichten; das sind knapp 42% mehr als im Juli 2020. Zwischen Januar und Juli 2021 exportierte Vietnam damit insgesamt 345.145 mt Cashewkerne und damit knapp 26% mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
An die hohe Nachfrage und die guten Exporte angepasst, hat Vietnam auch seine Importe roher Cashewnüsse deutlich erhöht. Im Juli beliefen sich die Einfuhren auf 348.723 mt und seit Jahresbeginn damit auf insgesamt 2.152.356 mt, was einer Steigerung von satten 153% im Jahresvergleich entspricht. Zweifelhaft bleibt dabei die Menge der aus Kambodscha importierten rohen Cashewnüsse, die sich auf über 1 Mio. mt belaufen und damit mehr als die Hälfte der vietnamesischen Einfuhren ausmachen soll. Laut cornhouse.nl wäre Kambodscha damit der größte Cashewproduzent der Welt. Bei der vom International Nut and Dried Fruit Council (INC) geschätzten globalen Produktion für die Saison 2021/22 belegt Kambodscha allerdings wie in der Vorsaison nur Platz drei nach Indien und Vietnam.
Qualität lässt nach
Die Preise auf dem europäischen Spotmarkt bleiben je nach Sorte stabil mit einer leichten Aufwärtstendenz. Das liegt nicht an der verfügbaren Menge – diese kann die Nachfrage problemlos decken –, sondern vorranging an den logistischen Hürden. Nach wie vor haben Exporteure Schwierigkeiten, Container und Plätze auf den Frachtern zu bekommen, um ihre Ware zu verschiffen. Zudem soll es Probleme mit der Qualität der Cashewkerne geben, sodass immer mehr Röstereien die Lieferungen ablehnen.
Preise Cashewkerne, Vietnam |
|
Sorte |
EUR/kg |
White Splits |
5,00 |
Large white pieces |
4,30 |
WW320 |
6,90 |
WW240 |
7,50 |
FCA Spanien |
Lockdown in Vietnam verlängert
Aktuell laufen die Geschäfte für vietnamesische Produzenten gut und es sind bereits zahlreiche Bestellungen für 2022 eingegangen. Ein anhaltendes Problem stellen allerdings die pandemiebedingten Einschränkungen dar. Vorerst hat die vietnamesische Regierung den Lockdown bis zum 15. September verlängert, Marktteilnehmern ist allerdings geraten, die Situation genau zu beobachten. Sollte es zu weiteren Verlängerungen oder gar Verschärfungen der Maßnahmen kommen, könnte sich das maßgeblich auf die Cashewproduktion auswirken.
Staus an den Häfen
Zudem weist auch die Vietnam Cashew Association (Vinacas) noch einmal deutlich darauf hin, dass viel von der Entwicklung der Logistikprobleme abhängt. Die Situation in den Häfen scheint sich eher negativ zu entwickeln statt sich zu entspannen. So mussten am 28. August 44 Containerschiffe vor dem Hafen von Los Angeles/Long Beach, der als größter Handelsverbindungshafen zwischen den USA und Asien gilt, ankern, weil sie vorerst nicht in den Hafen einlaufen konnten. Das ist die größte Anzahl wartender Schiffe in diesem Hafen seit Beginn der Pandemie. Als Grund geben die Experten von Vinacas, die sich dabei auf Bloomberg beziehen, einen Mangel an Arbeitskräften an.
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- allgemeine Preischarts