Weizen: Frankreich startete mit niedrigem Preis in die Woche
2. Juni 2020 um 11:54 ,
Der AUDITOR
Dabei notierte US-Weizen in Chicago am Vormittag mit knapp 5,16 USD/Bushel um 0,6 % schwächer als gestern. In Paris sank Weizen beim Fronttermin um 0,9 % auf 185,50 EUR/mt, am Schwarzmeer um 0,8 % auf 203,00 EUR/mt. In den USA stützte zwar ein gesunkener Dollar den Kursverlauf in Chicago. Aber die US-Weizenernte hat mit 3 % Fortgang begonnen und sorgt für Druck. Auch registrierte der Handel die jüngsten reichlichen Niederschläge in nahezu allen Gebieten Russlands, Kasachstans und der Ukraine, während Westeuropa noch zu wenig Regen bekam. Obwohl sich das Gesprächsklima zwischen USA und China im Konflikt über die Sonderverwaltungszone Hongkong verschärft hat, Washington die Liefervereinbarungen mit Peking einschränken und mehr Zollkontrollen einleiten will, hatte China letzte Woche 189.000 mt US-Weichweizen gekauft. Akzeptanz fand die Exportprognose vom Analyst SovEcon, der den russischen Weizenexport auf 36,8 Mio. mt veranschlagt hatte, gegenüber 35,0 Mio. mt beim USDA und 33,5 Mio. mt im Vorjahr. In Argentinien hat die Weizenaussaat an Tempo zugelegt. Die Getreidebörse in Buenos Aires meldet einen Fortgang von 13 % auf einer Gesamtanbaufläche von 6,8 Mio. ha. In Brüssel hat die EU-Kommission die kommende EU-Weizenernte (ohne Durum) von 125,8 Mio. mt im April auf 121,5 Mio. mt um 3,5 % revidiert, im Vergleich zu 130,8 Mio. mt im Vorjahr.
Weizen-Kassamarkt (Fronttermin)
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B-Weizen (12/220/76) |
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Parität |
EUR/mt |
Veränd. |
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Rouen FOB |
187,00 |
-2,00 |
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Creil FOB |
176,00 |
-1,00 |
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Hamburg DDP |
202,00 |
0,00 |
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Westfalen DDP |
199,00 |
0,00 |
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Rheinland DDP |
199,00 |
0,00 |
|
Oberrhein FOB |
191,00 |
0,00 |
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Futterweizen (72/73) |
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Parität |
EUR/mt |
Veränd. |
|
Holland CIF |
200,00 |
0,00 |
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Süd-Oldenburg DDP |
202,00 |
0,00 |
|
Westfalen DDP |
200,00 |
1,00 |
|
Oberrhein FOB |
190,00 |
0,00 |
Quelle: Handel
Bäckereien hoffen auf bald beginnende Urlaubssaison
Am französischen Kassamarkt gab Weizen leicht nach, obwohl Ägypten eine Weizenausschreibung zur Lieferung per 10. bis 25. Juli bekanntgab. Die Exportchancen von EU-Weizen haben sich durch gestiegenen Eurokurs über 1,11 USD/EUR verschlechtert. Laut Prognose französischer Wetterdienste sollen die kommenden zwei Wochen ergiebigere Regenfälle bringen, was der EU-Weizenernte zugutekommen käme. Dabei setzen Mühlen, Bäckereien und Backindustrie auf nachgebende Weizenpreise, während der Futterweizenmarkt für festere Impulse sorgte. Für Preisstabilität sprechen gute Preise für Schweine- und gestiegene für Rindfleisch, die wieder höhere Vieh-Aufstallungen unterstützen. Für Bäckereien geht durch die Auflagen der Corona-Krise viel Geschäft an den Lebensmitteleinzelhandel verloren, da Verbraucher Lebensmitteleinkäufe dort konzentrieren, Cafés und Bistros weniger besuchen und das Geschäft viel weniger Umsatz bringt. Viele Bäckereien hoffen auf Umsatzbelebung mit beginnender Urlaubssaison, wollen viele Deutsche diesmal Urlaub im eigenen Land machen.