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Walnüsse: Geringe Produktion bremst Exporte aus

7. August 2024 um 15:41 , Der AUDITOR
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SANTIAGO. Die chilenischen Walnussexporte sind in dieser Saison eingebrochen. Vor allem das wichtigste Zielland Indien kauft deutlich weniger. Qualität ist der Schlüssel für Chile, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Exporte brechen ein

Die chilenischen Ausfuhren von ungeschälten Walnüssen sind in den ersten drei Monaten der Saison um 46% eingebrochen. Die Gesamtexporte belaufen sich nur noch auf knapp 28.000 mt. Indien ist zwar nach wie vor ein großer Exportmarkt, aber das Hoch des letzten Jahres, als die Ausfuhren einen absoluten Rekord erreichten, wird bei weitem nicht mehr erreicht, da die Lieferungen nun um satte 60% niedriger liegen. Dennoch bleibt Indien ein wichtiger Markt für Chile. Auch die Lieferungen in die Türkei haben eine deutliche Delle von 56% verzeichnet. Im Gegensatz dazu sind die Exporte nach Italien um 9% gestiegen. Chiles Exporte von geschälten Walnüssen sind ebenfalls um 20% von 6.353 mt im letzten Jahr auf 5.109 mt in dieser Saison zurückgegangen. Spanien ist bei weitem das wichtigste Exportziel für Walnüsse ohne Schale, und Chile hat in dieser Saison bisher 1.330 mt dorthin geliefert hat. Dies sind jedoch 10% weniger als die 1.478 mt, die 2023/2024 nach Spanien verschifft wurden.

Walnussexporte, Chile, in mt

Destination

2023/24

2024/25

Diff.

Indien

22.275

9.048

-59,4%

Türkei

13.033

5.738

-56,0%

Italien

3.183

3.487

9,5%

Marokko

3.738

2.847

-23,8%

Spanien

1.688

1.797

6,4%

VAE

1.049

892

-15,0%

Litauen

0

836

-

Deutschland

320

585

82,8%

Peru

463

546

17,9%

China

1.655

511

-69,2%

Andere

2.392

1.698

-30,0%

Gesamt

49.796

27.985

-45,8%

Quelle: ChileNut, 21.03.-30.06.; Walnüsse in der Schale

Qualität ist der Schlüssel

Hauptgrund für den Rückgang der Exporte ist nicht nur die geringere Ernte, sondern auch die wachsende Konkurrenz aus den USA und China. Der Erzeuger- und Exporteurverband Chilenut betont, dass der warme Herbst und Winter den Bäumen den Eintritt in die Vegetationsruhe und die Entwicklung erschwert haben. Der plötzliche Temperaturanstieg im Frühjahr stellte eine zusätzliche Herausforderung dar, da sich der Austrieb bereits verzögert hatte und der rasche Temperaturanstieg die Bestäubung und den Fruchtansatz beeinträchtigte. Auch für die Entwicklung der Walnüsse waren die Bedingungen alles andere als ideal, was letztlich zu einer späten Ernte und zu Nüssen mit geringem Kernertrag führte. Auf dem Kongress des International Nut and Dried Fruit Council im Mai rechnete Chilenut mit einem Rückgang der Produktion um 26% auf 134.576 mt.

Auch der Wettbewerb ist in den letzten Jahren härter geworden, da China sich als ultimativer Marktführer etabliert hat. Für Chile ist Qualität der Schlüssel, vor allem in Europa, dem wichtigsten Markt für das Land. Die Ausfuhren von Walnüssen in der Schale liegen mit 7.753 mt um 20% höher als im Vorjahr, während die Lieferungen von Walnüssen ohne Schale um 1% auf 4.023 mt zurückgegangen sind. Auch die USA haben ihre Ausfuhren in den letzten Monaten erfolgreich gesteigert.

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