Senfsaat: Kanadische Ernte kann Erwartungen nicht erfüllen
29. August 2024 um 16:11 ,
Der AUDITOR
EU erhöht Einfuhr aus der Ukraine
In den ersten zwei Monaten der Saison 2024/2025 (01.07.-24.08.2024) wurden insgesamt 10.114 mt Senfsaat aus Drittstaaten in die EU importiert, damit ist die Einfuhr im Jahresvergleich um 15,2% zurückgegangen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Einfuhren aus Russland (-93,3% auf 504 mt) erheblich gesunken sind. Seit dem 01. Juli fallen höhere Importzölle auf Einfuhren aus Russland in die EU an. Im Gegensatz dazu allerdings sind die Importe aus Ländern wir Kanada (+23,4% auf 4.171 mt), der Ukraine (+2.322% auf 3.851 mt) und Kasachstan (+284,7% auf 1.431 mt) erheblich gestiegen. Hauptimporteure in der EU waren Polen (-52,7% auf 2.540 mt), die Niederlande (+835,6% auf 2.470 mt) und Deutschland (-3,9% auf 2.440 mt).
Im Zeitraum September 2023 bis Juni 2024 importierte Deutschland 51.849 mt Senfsaat, ein Plus von 19,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Lieferungen aus Russland waren vor Einführung der höheren Importzölle noch einmal deutlich erhöht worden und waren im Jahresvergleich um 44,1% auf 26.455 mt gestiegen. Auch die Importe aus der Ukraine (+287,6% 14.826 mt) und Polen (+24,7% auf 2.215 mt) vielen höher aus, während die Lieferungen aus Kanada (-56% auf 6.246 mt) und Tschechien (-69,7% auf 1.009 mt) rückläufig waren.
EU-Import Senfsaat in mt |
|||
Ursprung |
2023/24 |
2024/25 |
Diff. |
Kanada |
3.381 |
4.171 |
23,4% |
Ukraine |
159 |
3.851 |
2322,0% |
Kasachstan |
372 |
1.431 |
284,7% |
Russland |
7.486 |
504 |
-93,3% |
Indien |
75 |
88 |
17,3% |
Andere |
456 |
69 |
-84,9% |
Gesamt |
11.929 |
10.114 |
-15,2% |
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.07.-24.08. 12075090 Senfsamen, auch geschrotet (ausg. zur Aussaat) |
Erträge liegen hinter den Erwartungen
Der kanadische Senfsaatmarkt zeigt sich dieser Tage sehr ruhig, sowohl die Käufer- als auch die Verkäuferseite hält sich zurück. StatsCan hat seine Ernteprognose gegenüber früheren Schätzungen für diese Saison um rund 15% reduziert. Laut den Experten von Rayglen Commodities sehen die Pflanzen auf den Feldern zwar augenscheinlich gut aus, allerdings sollen die Erträge die Erwartungen nicht erfüllen können, diese lagen bis zuletzt noch bei 0,94 mt/ha, wurden aber inzwischen auf 0,8 mt/ha reduziert. Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Ertrag lediglich bei 0,68 mt/ha, damit zeigt sich eine Erholung gegenüber den Vorjahren, auch wenn diese nicht so schnell vonstattengeht wie erhofft. Die Anbaufläche soll im Jahresvergleich um 5,4% auf 237.400 ha zurückgegangen sein, dank der Ertragssteigerung sei dennoch ein Produktionsplus von 11,9% auf 191.000 mt zu erwarten. Entscheidend für die Preisentwicklung im kanadischen Markt werden laut Rayglen Commodities auch die Ernten in Ländern wie Russland und den USA sein.
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