Ölsaaten - Ölsaaten

Senfsaat: Kanadas Senfsaatproduktion um weitere 20% reduziert

24. Januar 2022 um 16:39 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

OTTAWA/MOSKAU. Agriculture and Agri-Food Canada hat im kürzlich veröffentlichen Bericht die Produktionsschätzung für die kanadische Senfsaaternte noch einmal drastisch nach unten reduziert. Entsprechend rechnen die Experten auch mit einem weitaus höheren Preisanstieg als bislang angenommen. Gleichzeitig hat Deutschland seine Senfsaatimporte im ersten Quartal 2021/2022 um 74% gesteigert.

Exportprognose um mehr als ein Drittel gesenkt

Die Preisprognose für kanadische Senfsaat bewegte sich bereits in bisher ungeahnten Höhen. Nun hat Agriculture and Agri-Food Canada seine aktualisierte Vorhersage für die Senfsaatsaison 2021/2022 bekanntgegeben und hier gleich noch einmal ordentlich an der Preisschraube gedreht. Die Preise sollen sich in dieser Saison auf 2.080 CAD/mt mehr als verdoppeln. Grund sind die herben Produktionsverluste, welche die Farmer wegen Hitze und Trockenheit einstecken mussten. Der Ertrag soll sich auf 0,44 mt/ha halbiert haben, weshalb auch die Erntemenge mit 50.000 mt rund 50% geringer ausfällt als im Vorjahr. Das ist der geringste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. 

Senfsaat, Kanada

2019/20 vs. 2020/21

2020/21 vs. 2021/22

Bestellt (ha)

161.000

104.000

-35,4%

104.000

125.000

20,2%

Abgeerntet (ha)

155.000

101.000

-34,8%

101.000

113.000

11,9%

Ertrag (mt/ha)

0,87

0,98

12,6%

0,98

0,44

-55,1%

Produktion (mt)

135.000

99.000

-26,7%

99.000

50.000

-49,5%

Importe (mt)

7.000

6.000

-14,3%

6.000

7.000

16,7%

Gesamtbestände (mt)

214.000

166.000

-22,4%

166.000

97.000

-41,6%

Exporte (mt)

112.000

111.000

-0,9%

111.000

70.000

-36,9%

Inlandsverbrauch (mt)

42.000

15.000

-64,3%

15.000

17.000

13,3%

Überhangbestände (mt)

61.000

40.000

-34,4%

40.000

10.000

-75,0%

Ø Preis in CAD/mt

700

885

26,4%

885

2.080

135,0%

Quelle: Agriculture and Agri-Food Canada

Deutschland erhöht Einfuhr aus Russland um 84%

Im ersten Quartal 2021/2022 (Sep-Nov) importierte Deutschland 13.756 mt Senfsaat*, rund 74% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei haben sich die Lieferungen aus Russland auf 9.300 mt nahezu verdoppelt. Mit deutlichem Abstand folgen die Importe aus der Ukraine (-1% auf 1.939 mt) und Kanada (+255% auf 1.486 mt). Auch Kasachstan Exporte nach Deutschland legten im Jahresvergleich stolze 627% auf 480 mt zu.

Im europäischen Spotmarkt liegen die Preise für gereinigte gelbe Senfsaat derzeit auf einem Niveau von 1,36 EUR/kg EXW Ungarn. 

Import Senfsaat* nach Deutschland in mt

Land

2020/21

2021/22

Diff.

Russland

5.052

9.300

84,1%

Ukraine

1.956

1.939

-0,9%

Kanada

419

1.486

254,7%

Kasachstan

66

480

627,3%

Tschechien

1

204

20.300,0%

Moldawien

0

194

-

Polen

89

74

-16,9%

Estland

259

0

-100,0%

Andere

73

79

8,2%

Gesamt

7.915

13.756

73,8%

Quelle: Statistisches Bundesamt / Sep-Nov

*12075090 Senfsamen, auch geschrotet (ausg. zur Aussaat)

Für mehr Informationen gehen Sie zu: 
weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Ölsaaten
07.12.2023
NEU-DELHI. In Indien läuft die Wintersaison im Sesammarkt nur schleppend an und der Markt ist ungewöhnlich ruhig. Neben der eigenen Ernte sollen bis Ende Saison im März 2024 zudem noch weitere 30.000 mt Sesam importiert werden.
Ölsaaten
06.12.2023
SOFIA/DALIAN. Seit dem 01. Dezember dürfen ukrainische Agrarprodukte wie Sonnenblumenkerne wieder nach Bulgarien exportiert werden. Die beiden Länder haben sich auf ein Lizensierungsverfahren geeinigt.
Ölsaaten
05.12.2023
DALIAN. Die Nachfrage auf dem Kürbiskernmarkt ist anhaltend schwach, die Anbieter hoffen allerdings, dass das chinesische Neujahrsfest im Februar dem Markt Leben einhauchen wird. Die Erzeuger haben sich indes von einem Großteil ihrer Bestände getrennt.
Nüsse
04.12.2023
NEU-DELHI/AUSTIN. In Indien haben die Ankünfte der neuen Ernte nach dem Diwali-Festival nicht im erhofften Maße angezogen, und auch die neue Kharif-Ernte kämpft mit Herausforderungen. In Texas kam es zu Ernteverzögerungen und extrem hohen Preisen.