Senfsaat: Deutschland steigert Importe erheblich
8. Juni 2022 um 12:43 ,
Der AUDITOR
Preise könnten Rekordhoch erreichen
Nach der schwachen Produktion von nur 50.000 mt werden die kanadischen Senfsaatbestände in der Saison 2021/22 auf insgesamt 105.000 mt geschätzt, wie Agriculture and Agri-Food Canada in seinen aktuellen Schätzungen bekanntgibt. Das sind gut 36% weniger als in der vorherigen Saison. Dies wirkt sich auch auf die kanadischen Exporte aus, die voraussichtlich auf 85.000 mt begrenzt und damit ebenfalls geringer ausfallen werden. Die wichtigsten Exportmärkte bleiben dabei die USA und die EU. Die Experten rechnen damit, dass die bereits jetzt verhältnismäßig hohen Preise aufgrund der geringen Lagerbestände ein Rekordhoch erreichen könnten.
Deutlich höhere Bestände in 2022/23
Tatsächlich ist die Lage auf dem Markt derzeit ein wenig turbulent und die Preise variieren stark je nach Anbieter. Einige Verkäufer geben aktuell gar keine Spotpreise ab, bei anderen bewegen diese sich in einer Spanne von 2,50-2,90 EUR/kg DDP Polen für Sinapis Alba, 99,9% Reinheit. Faktoren wie die neue Ernte und die Nachfrage aus dem In- und Ausland werden in den kommenden Wochen die wichtigste Rolle bei der Preisentwicklung spielen. Die Aussichten für die Saison 2022/23 sind bisher deutlich rosiger als die der laufenden Saison: Mit einer Produktionsmenge von 145.000 mt und einigen Überhangbeständen rechnen die Experten von Agriculture and Agri-Food Canada mit Gesamtbeständen in Höhe von 157.000 mt und damit knapp doppelt so viel wie in der Saison 2021/22.
Senfsaat, Kanada |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
2021/22 |
2022/23 |
Diff. |
|
Bestellt (ha) |
104.000 |
125.000 |
20,2% |
125.000 |
185.000 |
48,0% |
|
Abgeerntet (ha) |
101.000 |
113.000 |
11,9% |
113.000 |
179.000 |
58,4% |
|
Ertrag (mt/ha) |
0,98 |
0,44 |
-55,1% |
0,44 |
0,81 |
84,1% |
|
Produktion (mt) |
99.000 |
50.000 |
-49,5% |
50.000 |
145.000 |
190,0% |
|
Importe (mt) |
6.000 |
15.000 |
150,0% |
15.000 |
7.000 |
-53,3% |
|
Gesamtbestände (mt) |
165.000 |
105.000 |
-36,4% |
105.000 |
157.000 |
49,5% |
|
Exporte (mt) |
111.000 |
85.000 |
-23,4% |
85.000 |
90.000 |
5,9% |
|
Inlandsverbrauch (mt) |
15.000 |
15.000 |
0,0% |
15.000 |
42.000 |
180,0% |
|
Überhangbestände (mt) |
40.000 |
5.000 |
-87,5% |
5.000 |
25.000 |
400,0% |
|
Ø Preis in CAD/mt |
885 |
3.000 |
239,0% |
3.000 |
2.050 |
-31,7% |
|
Quelle: Agriculture and Agri-Food Canada |
Russland als wichtigster Lieferant
Die deutschen Senfsaatimporte konnten im Zeitraum September 2021 bis März 2022 im Jahresvergleich erheblich um 55% gesteigert werden. Der wichtigste Lieferant war dabei mit großem Abstand Russland, das 17.361 mt nach Deutschland verschiffte – ganze 66,3% mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf den Plätzen 2 und 3 der wichtigsten Lieferanten folgen die Ukraine mit 4.497 mt und Kanada mit 2.715 mt. Alle wichtigen Produktionsländer konnten ihre Ausfuhren nach Deutschland erhöhen; insgesamt lagen die deutschen Einfuhren im genannten Zeitraum bei 26.977 mt.
Import Senfsaat* nach Deutschland in mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
Russland |
10.439 |
17.361 |
66,3% |
Ukraine |
4.246 |
4.497 |
5,9% |
Kanada |
1.733 |
2.715 |
56,7% |
Tschechien |
391 |
842 |
115,3% |
Kasachstan |
275 |
655 |
138,2% |
Andere |
317 |
907 |
186,1% |
Gesamt |
17.401 |
26.977 |
55,0% |
Quelle: Statistisches Bundesamt / Sep-Mrz *12075090 Senfsamen, auch geschrotet (ausg. zur Aussaat) |
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