Quinoa: Geringere Ernte in Peru
24. Mai 2023 um 16:19 ,
Der AUDITOR
Bio-Ware ist knapp
Laut den Angaben des peruanischen Agrarministeriums erwartet das Land in diesem Jahr einen Rückgang der Quinoaproduktion von 25-30%. Gründe für dieses Defizit sind unter anderem die späte Aussaat, Wasserknappheit und geringer Einsatz von Düngemitteln. Die spätere Aussaat hat zudem zur Folge, dass die Ernte später beginnt, üblicherweise wird Quinoa in Peru im April/Mai geerntet, dieses Jahr wird es Ende Mai/Anfang Juni werden, so die Experten von Chelmer Foods. Derweil sorgen sich Marktteilnehmer um die Verfügbarkeit von Bio-Quinoa, die natürliche Bodenbeschaffenheit stelle ein Problem für den ökologischen Anbau dar.
Aufgrund des Ernterückgangs legten in Preise für peruanische Quinoa zu und erst mit der Ernte im April/Mai 2024 könnte sich die Versorgungslage wieder bessern. Die tatsächliche Angebotssituation hängt allerdings auch von der Entwicklung der Nachfrage ab. Schwarze Quinoa aus Peru ist für 2,10 USD/kg FOB Callao zu bekommen und für weiße Bio-Quinoa aus Peru fallen Preise von 2,80 USD/kg FOB an. Die Exportpreise für weiße Quinoa aus Indien liegen aktuell auf einem Niveau von 1,30 USD/kg CFR Hamburg.
Neben Peru gehört auch Bolivien zu den wichtigsten Quinoaproduzenten. Wie Chelmer Foods berichtet, haben dortige Erzeuger und Händler sich an die veränderte Angebotssituation in Peru angepasst und ihre Preise ebenfalls erhöht. Infolgedessen haben sich die Preise im internationalen Markt insgesamt etwas gefestigt, obwohl die Situation in Bolivien allgemein besser sei als in Peru. In den kommenden Monaten seien weitere Preiserhöhungen zu erwarten, so die Experten von Chelmer Foods weiter.
Quinoapreise |
|
Sorte |
USD/kg |
weiß, Indien, CFR Hamburg |
1,30 |
schwarz, Peru, FOB Callao |
2,10 |
bio, weiß, Peru, FOB Callao |
2,80 |
Quelle: Handel |
EU senkt Quinoaimporte
Die EU importierte im Jahr 2022 rund 19.629 mt Quinoa im Wert von 38,83 Mio. Euro aus Drittländern. Damit ist das Einfuhrvolumen im Jahresvergleich um fast 15% zurückgegangen, und auch der Importwert sank um gut 8%. Der durchschnittliche Importpreis erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 1,84 EUR/kg auf 1,98 EUR/kg zu. Peru bleibt mit 12.849 mt der wichtigste Lieferant für die EU, der Anteil der Lieferungen liegt bei fast zwei Dritteln – wobei dies dennoch einem Defizit gegenüber dem Vorjahr von -6% entspricht. Bolivien steuert ebenfalls ein knappes Drittel bei, die EU-Importe gingen jedoch auch hier um 26% auf 6.327 mt zurück. Kleinere Mengen wurden zudem auf Ländern wie Ecuador (-39% auf 128 mt), Indien (-63% auf 105 mt) und Großbritannien (-69% auf 81 mt) importiert.
EU-Import Quinoa* in mt |
|||
Land |
2021 |
2022 |
Diff. |
Peru |
13.673 |
12.849 |
-6,0% |
Bolivien |
8.552 |
6.327 |
-26,0% |
Ecuador |
208 |
128 |
-38,5% |
Indien |
280 |
105 |
-62,5% |
Großbritannien |
48 |
81 |
68,8% |
USA |
24 |
60 |
150,0% |
Türkei |
37 |
23 |
-37,8% |
Kanada |
25 |
23 |
-8,0% |
Sambia |
105 |
19 |
-81,9% |
China |
2 |
5 |
150,0% |
Andere |
47 |
9 |
-80,9% |
Gesamt |
23.001 |
19.629 |
-14,7% |
Quelle: Europäische Kommission / Eurostat (Comext) *10085000 Quinoa “Chenopodium quinoa” |
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