Pekannüsse: Interessante Importentwicklung in Deutschland

13. Dezember 2023 um 12:21 , Der AUDITOR
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ATLANTA. Widrige Witterungsbedingungen haben die Pekannusserzeuger in den USA und Mexiko in diesem Jahr vor erhebliche Herausforderungen gestellt und sich auch merklich auf die Ernte ausgewirkt. Die Deutschen Importe zeigen indes ein ganz anderes Bild auf als noch vor einem Jahr.

Unterschiedliche Wetterbedingungen in den USA

Wie die Experten von Chelmer Foods berichten, ist es bei den frühen Pekannusssorten in den Anbaugebieten von New Mexico und Arizona aufgrund der hohen Temperaturen zu Verzögerungen gekommen. Kühlere Temperaturen Anfang Dezember haben dann allerdings dafür gesorgt, dass der Schüttelprozess für die Ernte erleichtert wurde. Das Wetter spielt auch eine maßgebliche Rolle in Texas und Oklahoma – hier haben die Farmer nach einer langen Trockenphase mit feuchten Witterungsbedingungen zu kämpfen, die den Ernteprozess erschweren. Das hat sowohl zu Ernteverlusten als auch zu einer schlechteren Qualität geführt. Insgesamt wird bei der US-Ernte aber von einer guten Qualität gesprochen, auch wenn die Nüsse teilweise kleiner ausgefallen sind. Im Südosten hatte Hurrikan Idalia für Herausforderungen gesorgt, und die Erntemenge wird vermutlich geringer ausfallen als zunächst geschätzt.

Chinas Käufe stützen Preise

In Mexiko bleibt die Ernte Chelmer Foods zufolge ebenfalls hinter den Erwartungen zurück, und auch die Qualität weist hier und da Mängel auf. Hohe Temperaturen und unzureichende Niederschläge haben sich hier nachteilig ausgewirkt, dazu kamen späte Regenfälle, die kurzzeitig zu einer vollständigen Unterbrechung des Ernteprozesses geführt hatten. Im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua sollen bis Anfang Dezember erst etwa 50% der Ernte eingefahren gewesen sein.

Die Preise für nordamerikanische Pekannüsse halten sich relativ stabil, was nicht zuletzt an der hohen Nachfrage Chinas liegt. Das asiatische Land hat seine Käufe von ungeschälten Pekannüssen deutlich erhöht, was unter anderem auf die kleinere Ernte in Südafrika zurückzuführen ist. Die chinesischen Käufe wirken sich auf die Marktdynamik aus, und Marktexperten rechnen damit, dass die kommenden Wochen mehr Klarheit über die Preisentwicklung bringen werden.

Mexiko verdrängt die USA bei deutschen Importen

Interessante Entwicklungen haben auch die deutschen Pekannussimporte durchlaufen. Im Zeitraum September-Oktober 2023 war Mexiko der mit Abstand wichtigste Lieferant und verdrängte im Jahresvergleich damit die USA auf Platz 2. Mexiko konnte seine Lieferungen nach Deutschland um satte 407,8% steigern, während die USA einen Rückgang von 65,1% zu verzeichnen haben. Auch Südafrika musste hohe Verluste einstecken, ebenso wie die Niederlande. Australien lieferte im genannten Zeitraum keine Pekannüsse nach Deutschland.

Import Pekannüsse* nach Deutschland in mt

Land

2022/23

2023/24

Diff.

Mexiko

141

716

407,8%

USA

1.127

393

-65,1%

Südafrika

51

36

-29,4%

Peru

0

24

n.v.

Niederlande

53

24

-54,7%

Australien

67

0

-100,0%

Andere

11

4

-63,6%

Gesamt

1.450

1.197

-17,4%

Quelle: Statistisches Bundesamt / Sep-Okt

*08029910 Pekan-(Hickory-)Nüsse, frisch oder getrocknet

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