Pekannüsse: China deckt sich ein

11. September 2024 um 12:15 , Der AUDITOR
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KAPSTADT/ATLANTA. Während die Ernte in der südlichen Hemisphäre bald abgeschlossen ist, sichert sich China ein Großteil der südafrikanischen Ware, um für das Neujahrsfest eingedeckt zu sein. In Nordamerika wird die Ernte kleiner als im Vorjahr ausfallen.

China als Hauptabnehmer

Wie die Experten von Chelmer Foods unter Bezugnahme auf Pecaninis berichten, ist die Pekannussernte in der südlichen Hemisphäre mittlerweile so gut wie abgeschlossen. Mehr als 90% der Gesamtmenge sollen bereits eingefahren sein, und ein Großteil der Ernte, nämlich rund 70% oder 30.000 mt, entfallen dabei auf Südafrika. China ist hier der Hauptabnehmer, der sich bis zu 90% der Ernte zu einem Durchschnittspreis von 5,00 USD kg sichert. Die letzten Lieferungen sollen das asiatische Land Anfang Oktober erreichen, passend zur steigenden Nachfrage nach Pekannüssen im Zuge des chinesischen Neujahrsfestes, das 2025 am 29. Januar begangen wird. Dies unterstreicht Pecaninis zufolge die wichtige Rolle Südafrikas auf dem globalen Pekannussmarkt und die Bedeutung der zeitlichen Abstimmung der Exporte auf die saisonale Nachfrage in China, einem der größten Pekannussverbraucher der Welt.

Trockenheit sorgt für kleinere Ernte

Im Süden der USA sowie im Norden Mexikos soll die Ernte Ende September oder Anfang Oktober beginnen. Viele Anbauregionen melden hier melden einen geringeren Nussertrag an den Bäumen, weshalb die Ernte im Vergleich zur Saison 2023/24 voraussichtlich um geschätzte 5 bis 10% zurückgehen wird. Die Hauptgründe sind hier vor allem die hohen Temperaturen und die Trockenheit in den Monaten März bis Mai. Sollten die prognostizierten Regenfälle nun bald eintreffen, dürfte sich die Erntequalität allerdings noch einmal verbessern.

Die Preise dürften vorläufig stabil bleiben, da die Marktteilnehmer derzeit die Ernteergebnisse abwarten und sich mit Käufen zurückhalten. Langfristig ist allerdings mit einem Preisanstieg zu rechnen, sobald das USDA die Aussichten auf eine kleinere Ernte und geringere Überhangbestände bestätigt. Da Verarbeiter und Exporteure bemüht sein werden, sich die begrenzten Vorräte zu sichern, dürfte die Kaufaktivität dann zunehmen. Wenn die Nachfrage weiterhin das Angebot übersteigt, könnte der Pekannussmarkt bis weit in die Erntesaison 2025 hinein anhaltend höhere Preise verzeichnen, so Pecaninis.

Deutschland importiert deutlich mehr aus Mexiko

Die Nachfrage aus Europa ist indes weiterhin stark. In den USA und Kanada ist die Kaufaktivität konstant geblieben, während die Nachfrage in Mexiko im vergangenen Jahr aufgrund der Stärke des Peso gegenüber dem US-Dollar zugenommen hat. Dieser Vorteil hat sich jedoch mit der jüngsten Abwertung des Peso gegenüber dem Dollar verringert, wie Chelmer Foods berichtet.

Die deutschen Pekannussimporte sind im Zeitraum September 2023 bis Juni 2024 gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Fünftel gestiegen. Der wichtigste Lieferant ist dabei Mexiko, das seine Lieferungen um knapp 188% steigern konnte und die USA damit auf Platz 2 verdrängte. Die US-Lieferungen gingen um 18,7% zurück, und auch Südafrika und die Niederlande mussten bei ihren Ausfuhren nach Deutschland Rückgänge von 50,7% bzw. 35,5% einstecken. Insgesamt führte Deutschland im genannten Zeitraum 4.642 mt Pekannüsse ein.

Import Pekannüsse nach Deutschland in mt

Land

2022/23

2023/24

Diff.

Mexiko

778

2.240

187,9%

USA

2.423

1.971

-18,7%

Südafrika

282

139

-50,7%

Niederlande

197

127

-35,5%

Spanien

15

45

200,0%

Andere

134

120

-10,4%

Gesamt

3.829

4.642

21,2%

Quelle: Statistisches Bundesamt / Sep-Jun

08029910 Pekan-Nüsse, frisch oder getrocknet

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