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Paranüsse: Hohe Startpreise in 2022

29. März 2022 um 11:42 , Der AUDITOR
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REUS/SUCRE. Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft der Paranuss-Sammler und den verarbeitenden Fabriken konnten diesmal schnell abgehandelt werden, da sich beide mit den Startpreisen zufrieden zeigten. Diese liegen deutlich über denen des Vorjahres.

Regenfälle setzten verzögert ein

Die Paranuss-Saison 2022 ist gestartet und die Experten des International Nut and Dried Fruit Council (INC) berichten, dass sowohl die Sammler als auch die Verarbeiter es diesmal besonders eilig haben, da die Produktion 2021 früher als üblich beendet wurde. Im November war zunächst Sorge aufgekommen, weil sich die erwarteten Regenfälle nicht eingestellt hatten; mit einiger Verzögerung waren sie dann aber doch eingetroffen und brachten eine Atempause von der großen Hitze, sodass der Sammelprozess problemlos durchgeführt werden konnte. Die üblichen Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften der Sammler und den Fabriken waren diesmal kurz, da der Startpreis 50% über dem von 2021 liegt, womit sich beide Seiten zufrieden zeigten. Eine hohe Nachfrage seitens finanzstarker Fabriken sorgt ebenfalls für eine Stützung der hohen Rohwarenpreise.

Die Preise auf dem europäischen Spotmarkt haben indes in den vergangenen Wochen leicht angezogen und liegen für geschälte Paranüsse aus Bolivien bei 10,20-10,60 EUR/kg FCA Spanien.

Paranüsse, geschält, Bolivien

Größe

EUR/kg

Large

10,60

Medium

10,20

FCA Spanien

Globale Ernte verzeichnet Rückgang

Bisher sehen die Ernteaussichten zufriedenstellend aus. Zwar rechnen sowohl Bolivien als auch Brasilien mit Ernterückgängen, Peru kann laut aktueller INC-Schätzungen allerdings das Niveau des Vorjahres halten. Insgesamt geht die globale Ernte in diesem Jahr den Prognosen zufolge um 17,5% zurück und erreicht ein Niveau von 73.500 mt. Die Exporteure rechnen damit, dass die Exporte wieder ein normales Level erreichen werden. Im vergangenen Jahr war es durch die sehr niedrigen Startpreise im Laufe der Saison zu massiven Preiserhöhungen gekommen, die einige Käufer abgeschreckt haben könnten. Zudem gibt es weiterhin Transportschwierigkeiten, da es sowohl an Arbeitern als auch an Containern mangelt und damit auch die Arbeit in den Fabriken beeinträchtigt wird. Zu Jahresbeginn war besonders die wichtige Handelsroute von Bolivien über Chile beeinträchtigt, weil hier neue Tests für LKW-Fahrer eingeführt wurden, die viel Zeit in Anspruch nahmen.

Produktion Paranüsse in der Schale in mt

Land

2020/21

2021/22

Diff.

Bolivien

66.600

54.000

-18,9%

Peru

15.000

15.000

0,0%

Brasilien

7.500

4.500

-40,0%

Gesamt

89.100

73.500

-17,5%

Quelle: INC, März 2022

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