Kostenfrei

Mandeln: Zölle und Handelsabkommen könnten Markt formen

12. März 2025 um 15:40 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

CANBERRA/WASHINGTON, D.C. Im vorletzten Monat der Saison haben Australiens Mandelexporte nachgelassen. China bietet aber auch in der kommenden Saison Potential für gute Handelsbeziehungen. Experten rechnen zum Saisonstart mit erhöhter Nachfrage für Nonpareil-Mandeln.

Januarexporte lassen nach

Im Januar 2025 lieferte Australien insgesamt 5.321 mt Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland, ein Plus von gerade einmal 0,5% gegenüber dem Vorjahresmonat. Während die Inlandslieferungen um satte 77,5% auf 2.142 mt gestiegen sind, sank das Exportvolumen um 21,3% auf 3.12 mt; nach den Rekordexporten der vergangenen Monate ist dies immerhin das drittbeste Ergebnis für die Januarausfuhren. In Anbetracht der Tatsache, dass Australiens Mandelexporte bereits im Dezember die Jahresproduktion überschritten hatten, ist dies allerdings nicht verwunderlich. Neben dem erheblichen Anstieg der Inlandslieferungen, waren auch die Exporte in die Türkei (+117,9% auf 1.745 m), sowie nach China (+57,8% auf 445 mt) und Indonesien (+50,3% auf 218 mt) im vorletzten Monat der laufenden Saison im Jahresvergleich gestiegen. Rückläufige Lieferungen waren dagegen nach Deutschland (-45% auf 111 mt), Indien (-85,1% auf 89 mt) und in die Vereinigten Arabischen Emirate (-28,2% auf 102 mt) zu verzeichnen.  

Insgesamt wurden seit Beginn der Saison 2024/2025 (01.03.-31.01.) rund 163.444 mt australische Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert. Während die Inlandslieferungen im Jahresvergleich um 2,1% auf 23.002 mt gesunken sind, legten die Exporte um 36,1% auf 140.442 mt zu. Die Lieferungen nach China haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 130% auf 75.476 mt gesteigert und auch die Lieferungen nach Indien konnten einen Zuwachs um 7,0% auf 19.625 mt verzeichnen – Länder wie die Türkei (+8,5% auf 11.524 mt), Deutschland (+23,4% auf 4.549 mt) und die Vereinigten Arabischen Emirate (+77,1% auf 3.805 mt) folgten diesem Trend. Im Gegensatz dazu waren die Lieferungen nach Vietnam (-30,0% auf 8.256 mt) und Spanien (-66,9% auf 3.385 mt) insgesamt rückläufig. 

Mandelexport und Inlandsbedarf* Australien in mt

Land

2023/24

2024/25

Diff.

China

32.962

75.476

129,0%

Australien

22.539

23.002

2,1%

Indien

18.336

19.625

7,0%

Türkei

10.621

11.524

8,5%

Vietnam

11.798

8.256

-30,0%

Deutschland

3.685

4.549

23,4%

VAE

2.148

3.805

77,1%

Spanien

10.226

3.385

-66,9%

Indonesien

709

1.926

171,7%

Thailand

934

1.732

85,4%

Andere

11.789

10.164

-13,8%

Gesamt

125.747

163.444

30,0%

Quelle: Almond Board of Australia; Mär-Jan *mit und ohne Schale

Höhere Nachfrage zu Saisonstart erwartet 

Wenn auch nur indirekt betroffen, kommen mit der neuen Ernte spannende Zeiten auf den australischen Mandelmarkt zu. Die Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China könnten dafür sorgen, dass der asiatische Großabnehmer auch zukünftig auf australische Mandeln setzt. Ein Dämpfer kommt dagegen von anderer Seite, nachdem ein potenzielles Handelsabkommen zwischen den USA und Indien, welches unter anderem Mandeln umfassen soll, im Raum steht. Aktuell profitiert Australien in dieser Handelsbeziehung noch von rund 50% niedrigeren Zöllen gegenüber kalifornischen Mandeln.

Nachdem die aktuellen Schätzungen die laufende australische Mandelernte mit 155.531 mt etwas geringer ausfielen als zunächst angenommen, könnten Käufer verstärkt die beliebten Nonpareil-Mandeln sichern wollen, um sich die benötigten Mengen frühzeitig zu sichern.

Laut den Angaben des Foreign Agricultural Service des US-Agrarministeriums wurden in der Saison 2024/2025 weltweit rund 1,647 Mio. mt Mandeln ohne Schale produziert, dies entspräche einem Produktionsanstieg gegenüber dem Vorjahr um 13,3%. Deutlich höhere Erträge seien zudem in den USA (+13,4% auf 1,27 Mio. mt), sowie in Australien (+3,9% auf 160.000 mt) und der EU (+11,1% auf 150.000 mt) zu verzeichnen gewesen. Auch die Türkei (+12,5% auf 27.000 mt) und China (+380% auf 24.000 mt) sollen ihre Produktion im Jahresvergleich merklich gesteigert haben. 

Mandelproduktion in mt

Land

2023/24

2024/25

Diff.

USA

1.120.370

1.270.060

13,4%

Australien

154.000

160.000

3,9%

EU

135.000

150.000

11,1%

Türkei

24.000

27.000

12,5%

China

5.000

24.000

380,0%

Chile

11.300

11.500

1,8%

Indien

4.200

4.150

-1,2%

Gesamt

1.453.870

1.646.710

13,3%

Quelle: USDA Foreign Agricultural Service

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
06.11.2025
MADRID. Spanische Mandelbauern zeigen sich enttäuscht bezüglich der Erträge der aktuellen Ernte. Gleichzeitig verlief der Saisonstart exportstark. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legten Spaniens Mandelexporte um 64% zu.
Nüsse
06.11.2025
SACRAMENTO/ATHEN. Geringe Überhangbestände brachten einen schwachen Start in die US-Walnusssaison mit sich. Die September-Exporte waren um 32% gesunken. Massive Einbrüche waren unter anderem bei den Lieferungen nach Deutschland zu verzeichnen.
Nüsse
05.11.2025
ORDU/SALEM. Hohe Preise und eine geringe Verfügbarkeit haben dazu geführt, dass sich die Haselnussexporte der Türkei gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als halbiert haben. Die Aussichten in den USA sind da schon deutlich positiver.
Nüsse
04.11.2025
HANOI/BRÜSSEL. Die Importpreise für rohe Cashewnüsse steigen deutlich schneller als die Exportpreise für Cashewkerne, was die Verarbeiter in Vietnam vor erhebliche Probleme stellt. Die Elfenbeinküste hat ihre Lieferungen in die EU um fast ein Drittel gesteigert.