Mandeln: „Wir sollten verstehen, dass die Preise steigen müssen“

23. Dezember 2024 um 09:30 , Der AUDITOR
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SEEHEIM/WARSCHAU. Das Jahr 2024 hatte wieder einiges zu bieten. Neue Regelungen und Rekordpreise waren in manchen Märkten an der Tagesordnung, klimatische Extreme in vielen Bereichen spürbar. Unser Geschäftspartner aus dem globalen Mandelmarkt erklärt, wie die Marktteilnehmer sich diesen Hürden stellten und welche Erwartungen es an das kommende Jahr 2025 gibt. Lesen Sie hier das komplette Interview.

Welches waren die größten Schwierigkeiten auf dem Mandelmarkt im Jahr 2024? Was hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Jahren geändert?
Aus meiner Sicht und mit Blick auf den spanischen Mandelmarkt waren die Ernten der letzten Jahre wegen des Wassermangels nicht sehr gut. Je nach Wetterlage ist jedes Jahr anders, was die Qualität angeht. Letztes Jahr war es zum Beispiel schwierig, große Mandeln zu bekommen, und dieses Jahr ist es schwieriger, kleine Mandeln zu erhalten. Die aktuelle Ernte scheint jedoch im Allgemeinen recht gut zu sein.

Werden sich die verschiedenen weltpolitischen Spannungen, der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und die Erhöhung der Einfuhrzölle auf russische Agrarprodukte für Lieferungen nach Europa auch auf den Mandelmarkt auswirken?
Ja, denn immer wenn der Dollarkurs beeinflusst wird, sind nicht nur die kalifornischen Mandeln betroffen, sondern auch die Entwicklung der spanischen Mandeln, da sie Hand in Hand miteinander einhergehen.

Im Jahr 2024 waren der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die weltweite Rohwarenproduktion erneut ein wichtiges Thema. Wie sollten sich Erzeuger und Marktteilnehmer verhalten, um für die kommenden Jahre gerüstet zu sein?
Das stimmt, die Wasserversorgung in Spanien ist etwas, das man für die Zukunft im Auge behalten sollte. Mandelsorten sind immer in der Entwicklung und unterliegen der natürlichen Selektion. Einige von ihnen benötigen weniger Wasser, um bessere Erträge zu erzielen, andere verlieren dadurch an Kraft und am allgemeinen Erntevolumen.

Erneut sind die Rohwarenpreise auf vielen Märkten deutlich gestiegen, einige haben neue Höchststände erreicht oder stehen kurz davor. Inflation und höhere Produktionskosten hinterlassen ihre Spuren; der internationale Mandelmarkt ist hier keine Ausnahme. Glauben Sie, dass die Verbraucher auf lange Sicht nach günstigeren Alternativen suchen werden?
Das glaube ich nicht. Ich denke, dass Mandeln ein sehr gesundes Produkt und ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung sind. Wir werden nicht aufhören, sie zu verwenden. Aber wir sollten verstehen, dass die Preise steigen müssen, denn wir haben jetzt die niedrigsten Preise der letzten 10-15 Jahre. Und die Erzeuger sind nicht in der Lage, ihre Mindestkosten zu decken, um große Ernten von guter Qualität zu erzielen.

Mit welchen Herausforderungen könnte der Mandelmarkt in der Saison 2025/2026 konfrontiert werden, wenn man die aktuelle Marktsituation betrachtet?
Wie bereits erwähnt, vor allem mit einem allgemeinen Anstieg der Preise.

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