Mandeln: Regional massive Schäden erwartet
13. April 2022 um 11:53 ,
Der AUDITOR

Preise reagieren kaum auf Frostmeldung
Anfang April kam es in einigen Anbauregionen Spaniens noch einmal zu Frost mit teilweise erheblichen Schäden, wie die örtlichen Agrarverbände berichteten. Die Experten gingen bislang von massiven Verlusten aus, auch die Mandelernte soll betroffen sein. Insbesondere in den die Regionen Kastilien-La Mancha, Navarra, Aragonien, Katalonien, Murcia, Granada und Almeria sollen „ernsthafte Schäden und weitreichende Verluste“ zu beklagen sein, schreiben spanische Agrarmedien. Teilweise hätten sich schon Fruchtansätze gebildet, welche den kalten Temperaturen zum Opfer gefallen sein könnten. Um das tatsächliche Schadensmaß zu bestimmen, ist es derzeit jedoch noch zu früh, aktualisierte Prognosen liegen bis dato nicht vor. Ungeachtet dessen konnten die Preise für spanische Mandeln ihr Niveau über die vergangenen Wochen weitgehend halten. Valencia, 12/14 mm, natur lagen zuletzt bei 4,35 EUR/kg FCA Spanien.
Mandelpreise |
|
Sorte |
EUR/kg |
Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien |
4,35 |
Valencia, +14 mm, natur, Spanien |
4,50 |
California, SSR, 23/25, natur, USA |
4,80 |
California, SSR, 23/25, blanchiert, USA |
5,50 |
FCA Spanien |
Australien exportierte regelmäßig Rekordmengen
Die australische Mandelsaison 2021/2022 ist nun auch auf dem Papier offiziell abgeschlossen. Insgesamt wurden zwischen März 2021 und Februar 2022 rund 86.873 mt Mandeln ins Ausland geliefert, 13% mehr als im Vorjahr und ein neuer Rekord. In sechs von zwölf Monaten hat das Exportvolumen einen neuen Höchstwert erzielt, so auch noch einmal zum Abschluss der Saison im Februar 2021 mit 2.721 mt (+7% ggü. Vorjahr).
Die Hauptabnehmer China und Indien haben ihre Importe australischer Mandeln im Jahresvergleich deutlich geistert und auch die Lieferungen nach Spanien stiegen um zwei Drittel auf 5.414 mt. Merkliche Defizite gab es dagegen bei den Lieferungen nach Deutschland, in die Niederlande sowie in die USA.
Mandelexport Australien in mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
China |
26.019 |
35.360 |
35,9% |
Indien |
11.655 |
16.726 |
43,5% |
Vietnam |
6.619 |
6.529 |
-1,4% |
Spanien |
3.270 |
5.414 |
65,6% |
Deutschland |
5.675 |
3.483 |
-38,6% |
VAE |
2.312 |
2.741 |
18,6% |
Niederlande |
3.884 |
2.315 |
-40,4% |
Neuseeland |
2.611 |
1.931 |
-26,0% |
Türkei |
1.542 |
1.584 |
2,7% |
USA |
4.336 |
928 |
-78,6% |
Andere |
8.770 |
9.862 |
12,5% |
Gesamt |
76.693 |
86.873 |
13,3% |
Quelle: Almond Board of Australia; Mär-Feb *umgerechnet in geschälte Ware |
US-Exporte bleiben zurück
Die offizielle Ernteprognose aus dem Vorjahr von 1,27 Mio. mt hat die US-Mandelernte schon lange hinter sich gelassen. Laut dem aktuellen Bericht des Almond Board of California wurde bislang eine Menge von 1,316 Mio. mt Mandeln (ohne Schale) registriert, gerade einmal 6% weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Gleichzeitig liegen die Monatsexporte trotz attraktiver Preise regelmäßig hinter denen des Vorjahres, so auch im März 2022. Im vergangenen Monat wurden 111.123 mt Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, 8% weniger als im März 2021. Die Inlandslieferungen blieben mit 32.586 mt relativ stabil, während die Exporte nach Spanien (+36% auf 13.452 mt) und Deutschland (+52% auf 6.677 mt) sogar deutlich über denen des Vorjahresmonats lagen. Dies reichte dennoch nicht aus, um geringere Liefermengen in Länder wie die Niederlande, Italien, usw. auszugleichen.
Insgesamt wurden seit Beginn der Saison 2021/2022 rund 763.462 mt Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, 15% weniger als letztes Jahr um diese Zeit. Die Inlandslieferungen gingen um 3% auf 234.496 mt zurück, das Exportvolumen sogar um 19% auf 656.326 mt. Eigentlich wichtige Abnehmerländer wie Indien (-17% auf 108.014 mt), Spanien (-16% auf 58.308 mt), China (-27% auf 44.421 mt und Deutschland (-28% auf 32.351 mt) haben in dieser Saison bislang deutlich weniger US-Mandeln eingeführt als im Vorjahr.
Logistische Hürden sind weiterhin verantwortlich für verzögerte Lieferungen, zudem hatten sich viele Käufer in Anbetracht derer frühzeitig mit Ware eingedeckt. Entsprechend steigt die Wahrscheinlichkeit hoher Saisonendbestände mit jedem Monat zunehmend.
Mandelexport und Inlandsbedarf* USA in mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
USA |
241.300 |
234.496 |
-2,8% |
Indien |
129.930 |
108.014 |
-16,9% |
Spanien |
69.571 |
58.308 |
-16,2% |
China/Hongkong |
60.451 |
44.421 |
-26,5% |
Deutschland |
44.666 |
32.351 |
-27,6% |
VAE |
25.715 |
30.353 |
18,0% |
Japan |
37.807 |
30.267 |
-19,9% |
Niederlande |
27.589 |
28.224 |
2,3% |
Italien |
29.436 |
24.265 |
-17,6% |
Südkorea |
24.604 |
21.630 |
-12,1% |
Andere |
326.906 |
274.505 |
-16,0% |
Gesamt |
897.626 |
763.462 |
-14,9% |
Quelle: Almond Board of California; Aug-Mär *mit und ohne Schale |
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
- Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
- Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
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