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Mandeln: Exporteure können von US-Zöllen profitieren

9. April 2025 um 16:11 , Der AUDITOR
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CANBERRA/PEKING. Australische Mandelproduzenten hoffen von den US-Zöllen profitieren zu können. Die Lieferungen nach China sind bereits in der vergangenen Saison um 128% gestiegen.

Erntemenge ist das Limit

Wie Australiens Mandelexporte nach China in der vergangenen Saison zeigten, profitierten australische Exporteure bereits in den letzten Monaten maßgeblich von dem im Jahr 2017 geschlossenen Freihandelsabkommen mit China. Und nicht nur der Handel mit China könnte in der Saison 2025/2026 deutlich zulegen.

Aufgrund der geopolitischen Spannungen und der nahezu weltweit durch US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle könnten australische Mandelbauern ihren Einfluss auf dem internationalen Mandelmarkt weiter ausbauen. Die Grenze wird dabei nur durch die tatsächliche Verfügbarkeit gesetzt, denn bereits in der vergangenen Saison übertrafen die Mandellieferungen die erzielte Produktionsmenge. Das Almond Board of Australia schätzt die einheimische Mandelproduktion 2025 auf 155.550 mt Mandeln ohne Schale, das wäre ein Rückgang gegenüber dem Vorjahresergebnis um 5,5%. Australien trägt rund 10% zur weltweiten Mandelproduktion bei, während fast 80% der globalen Mandelernte aus den USA stammen.    

Australiens Exporte auf Allzeithoch

Im Februar 2025, dem letzten Monat der Saison 2024/2025, lieferte Australien insgesamt 5.533 mt Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland, ein Plus von 4,5% gegenüber dem Vorjahresmonat. Während die Inlandslieferungen um satte 27,6% auf 2.404 mt gestiegen sind, sank das Exportvolumen um 8,3% auf 3.129 mt; nach den Rekordexporten der vergangenen Monate ist dies immer noch das zweitbeste Ergebnis für die Februarausfuhren.

Neben dem erheblichen Anstieg der Inlandslieferungen, waren auch die Exporte in die Türkei (+122,4% auf 923 mt), sowie nach China (+62,9% auf 668 mt) und Deutschland (+70,0% auf 136 mt) im letzten Monat der laufenden Saison im Jahresvergleich gestiegen. Rückläufige Lieferungen waren dagegen nach Spanien (-15,9% auf 227 mt), Indien (-82,6% auf 147 mt) und in die Vereinigten Arabischen Emirate (-42,5% auf 127 mt) zu verzeichnen.

Insgesamt wurden in der Saison 2024/2025 (01.03.-28.02.) rund 169.541 mt australische Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert. Nicht nur sind die Inlandslieferungen im Jahresvergleich um 6,6% auf 26.029 mt gestiegen, auch die Exporte legten um 34,6% auf 143.512 mt zu. Die Lieferungen nach China haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 128% auf 76.121 mt gesteigert und auch die Exporte nach Indien konnten einen Zuwachs um 3,2% auf 19.8003 mt verzeichnen – Länder wie die Türkei (+12,5% auf 12.410 mt), Deutschland (+24,4% auf 4.685 mt) und die Vereinigten Arabischen Emirate (+66,0% auf 3.932 mt) folgten diesem Trend. Im Gegensatz dazu waren die Lieferungen nach Vietnam (-27,7% auf 8.525 mt) und Spanien (-65,6% auf 3.611 mt) insgesamt rückläufig. 

Mandelexport und Inlandsbedarf* Australien in mt

Land

2023/24

2024/25

Diff.

China

33.373

76.121

128,1%

Australien

24.423

26.029

6,6%

Indien

19.180

19.803

3,2%

Türkei

11.036

12.410

12,5%

Vietnam

11.798

8.525

-27,7%

Deutschland

3.765

4.685

24,4%

VAE

2.368

3.932

66,0%

Spanien

10.496

3.611

-65,6%

Indonesien

1.035

2.046

97,7%

Thailand

965

1.763

82,7%

Andere

12.603

10.616

-15,8%

Gesamt

131.042

169.541

29,4%

Quelle: Almond Board of Australia; Mär-Feb

*mit und ohne Schale

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
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