Mais: Saudi-Arabien macht heftig Druck am Rohölmarkt
30. März 2020 um 14:06 ,
Der AUDITOR
Die Maismärkte entwickelten sich am Mittag in Chicago mit Kursverlusten von 0,7 % auf 3,45 USD/Bushel abwärts, in Paris dagegen um 0,5 % auf 169 EUR/mt aufwärts. Für die Kurs-Misere bei US-Mais macht der US-Handel Saudi-Arabien verantwortlich, würde der Rohöllieferant Russland dafür abstrafen wollen, weil sich Moskau nicht auf Förderbegrenzung mit Riad verständigen konnte. Die Rohölpreise sind übers Wochenende weiter abgesunken. Dabei testen die Leitsorten BRENT bei 23,6 USD/Barrrel und WTI um 20,8 USD/Barrrel neue Tiefs, hieß es beim Handel. Russlands stellvertretender Energieminister Sorokin stellte am Wochenende klar, dass Rohölpreise von 25 USD/Barrel unangenehm wären, aber für die eigenen Rohölkonzerne keine Katastrophe darstellten. Die US-Ethanolindustrie und auch US-Schieferölproduzenten schreiben tiefrote Zahlen. Die Ethanolnachfrage könnte auf 50 % einbrechen, hieß es beim Handel. Auf die katastrophale Situation hätte die US-Regierung keine Lösungen gefunden, um Big Corn zu helfen. Auch die Prognose von Safras über 105,8 Mio. mt Mais in Brasilien, im Vergleich zu 101 Mio. mt vom USDA, trieb die Kurse nach unten. Die Lieferschwierigkeiten in Argentiniens Hafenbetrieben halten wegen steigender Fallzahlzahlen bei Covid19-Infizierten an. Da chinesische Verarbeitungsbetriebe Versorgungsengpässe auch aus Brasilien erwarten, kauft Peking wieder vermehrt US-Mais.
Mais-Kassakurse (Fronttermin)
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Körnermmais (handelsüblich) |
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Parität |
EUR/mt |
Veränd. |
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Bordeaux FOB |
163,00 |
0,00 |
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La Pallice FOB |
163,00 |
0,00 |
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Holland CIF |
184,00 |
0,00 |
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Oldenburg DDP |
190,00 |
0,00 |
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Brake FOT |
184,00 |
0,00 |
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Niederrhein DDP |
186,00 |
0,00 |
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Oberrhein FOB |
182,00 |
0,00 |
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Ukraine FOB |
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Quelle: Handel
Handel kauft vorerst mehr EU-Mais
Der EU-Maismarkt wurde durch den festeren Kursverlauf bei Weizen gestützt. Weil geringere Maisimporte aus Argentinien und Brasilien zu erwarten sind, erwägt der westeuropäische Handel auch Maiseinfuhren aus den USA. Die EU-Maisimporte sanken in der Saison bis 23. März um 13,2 % auf 15,41 Mio. mt. Dabei importierte Brüssel im Saisonverlauf 58,2 % Mais aus der Ukraine, rund 30,9 % aus Brasilien, gut 5,9 % aus Serbien und jeweils 1,5 % aus Moldawien und Argentinien. Der EU-Importbedarf 2019-20 wird vom Großhandel auf 21 Mio. mt geschätzt. Der auf knapp 1,11 USD/EUR gestiegene Eurokurs verbilligt Maisimporte aus Übersee. Die Preise für ukrainischen Körnermais stiegen auf 177 USD/mt fob Odessa.