Macadamias: Überschwemmungen beschädigen Australiens Ernte
15. März 2022 um 12:03 ,
Der AUDITOR

Voraussichtliche Erntesteigerung in Südafrika
In Südafrika zeigen sich die Marktteilnehmer bezüglich der Ernte 2022 noch ausgesprochen optimistisch. Laut Macadamias South Africa (SAMAC) liegen die aktuellen Schätzungen bei 57.723 mt Macadamias in der Schale, was einer Steigerung von gut 8% gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Ende des Monats sollen hier neue Prognosen veröffentlicht werden. 2021 war die Ernte verhältnismäßig gering ausgefallen, was vor allem daran lag, dass die Wassernutzung in einigen Teilen des Landes eingeschränkt war. Das hatte in Verbindung mit den heißen Temperaturen zu Trockenstress bei den Macadamiabäumen geführt.
Stabiler Markt in Kenia
In Kenia rechnet der International Nut and Dried Fruit Council (INC) in diesem Jahr mit einer Produktionssteigerung von 4,4%, die aktuellen Schätzungen liegen bei 41.500 mt Macadamias in der Schale. Die Nut Processors Associates of Kenya (NutPak) berichten zudem von einem stabilen Markt, der durch die hohe Nachfrage aus China gestützt wird, und guten Wetterbedingungen. Bereits in den nächsten Tagen soll die neue Saison starten und die ersten Lieferungen sollen Mitte April erfolgen. Auf dem europäischen Spotmarkt liegen die Kosten für kenianische Macadamias, Style 2S, 13-16 mm aktuell bei 12,95 EUR/kg FCA Spanien.
Produktion Macadamias in der Schale, in mt |
|||
Land |
2021 |
2022 |
Diff. |
Südafrika |
53.320 |
57.723 |
8,3% |
Australien |
51.500 |
54.930 |
6,7% |
Kenia |
39.750 |
41.500 |
4,4% |
China |
32.000 |
50.000 |
56,3% |
Guatemala |
14.750 |
15.500 |
5,1% |
USA |
14.700 |
14.400 |
-2,0% |
Malawi |
8.000 |
10.400 |
30,0% |
Vietnam |
6.700 |
7.700 |
14,9% |
Brasilien |
5.500 |
6.500 |
18,2% |
Kolumbien |
1.300 |
1.050 |
-19,2% |
Andere |
16.000 |
16.900 |
5,6% |
Gesamt |
243.520 |
276.603 |
13,6% |
Quelle: INC, März 2022 |
Hohe Ernteverluste in Australien
Etwas komplizierter gestaltet sich die Lage derzeit in Australien. Bereits Anfang des Jahres hatten hier schwere Unwetter in den Anbauregionen von New South Wales zu Ernteausfällen geführt, während die Erzeuger in Queensland weitestgehend verschont geblieben waren. Auf dieser Grundlage lagen die Ernteschätzungen der Australian Macadamia Society (AMS) bei 54.930 mt Macadamias in der Schale; diese Angabe findet sich auch in den aktuellen INC-Daten. In den vergangenen Tagen kam es allerdings zu weiteren heftigen Regenfällen und Überschwemmungen, die diesmal nicht nur New South Wales, sondern auch Teile von Queensland betreffen. Noch ist es schwer abzuschätzen, wie hoch die neuen Verluste ausfallen, erste vorsichtige Prognosen liegen jedoch bei 10%. Jolyon Burnett, Geschäftsführer der AMS, äußerte sich dazu wie folgt:
„Da sich diese Regionen in der Anfangsphase des Ernteprozesses befinden, waren zum Zeitpunkt der Ereignisse erst wenige Nüsse geerntet. Die größten Sorgen bereiten den Landwirten die Herausforderungen, die sich ihnen bei der Säuberung der Plantagen stellen. In den betroffenen Anbaugebieten könnte sich die Ernte nun verzögern, während die Erzeuger den Boden ihrer Plantagen säubern, was die Ernte weiter beeinträchtigen könnte“.
Die größte Anbauregion Bundaberg, auf die rund 46% der australischen Ernte entfallen, ist von den jüngsten Unwettern nicht betroffen und die Ernte ist hier in vollem Gange. Im Mai soll es aktualisierte Ernteschätzungen geben.
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