Macadamias: Kenias Farmer fordern Gesetzesänderung
4. September 2024 um 11:57 ,
Der AUDITOR

Macadamiamarkt unter Druck
Die Macadamia-Farmer in Südafrika stehend vor immer größeren Herausforderungen, wie Farmer’s Weekly berichtet. So sind die Preise vor allem in den letzten beiden Jahren stetig gesunken, während die Produktionskosten kontinuierlich nach oben klettern – eine zeitnahe Besserung ist hier nicht in Sicht. Die Bewirtschaftung der Plantagen muss deshalb neu durchdacht und es müssen entsprechende Strategien entwickelt werden, um für eine nachhaltige Bewirtschaftung zu sorgen. Auf dem Weltmarkt sind die Preise nach der Coronapandemie drei Jahre in Folge gesunken, und es kommt weiterhin zu Rückgängen; Macadamias gelten als Luxusnüsse, und viele Verbraucher können sich solche Ausgaben aufgrund der wirtschaftlichen Krisen schlichtweg nicht mehr leisten.
Mitte der 2010er Jahre wurde die Anbaufläche für Macadamias weltweit ausgeweitet, weil die Preise damals verhältnismäßig hoch waren. Das macht sich jetzt bemerkbar, denn jährlich steigen die Bestände nun um etwa 10%, was den Markt zusätzlich unter Druck setzt. Gleichzeitig zeigt die Nachfrage ein gewisses Maß an Erholung. So bezieht sich Farmer’s Weekly auf Aussagen von Marktexperten, laut denen beispielsweise asiatische Käufer ein verstärktes Interesse an geschälten Macadamias zeigen. Das könnte für eine gewisse Stabilität sorgen, die hohen Preise von 2018 werden aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr erreicht.
Kenianische Regierung muss handeln
In Kenia setzen sich die Erzeuger derzeit verstärkt für eine Überarbeitung des Agriculture and Food Authority Act ein, insbesondere für Abschnitt 43, der die Ausfuhr von rohen Nüssen verbietet. Das berichtet die Nachrichtenseite The Star. Das umstrittene Gesetz beschränkt die Landwirte darauf, nur verarbeitete Nüsse zu verkaufen, was einigen Verarbeitern durch niedrige Einkaufspreise zugutekommt. Die Farmer berichten indes von einigen Fällen, in denen sie ihre Nüsse für nur 10 KES/kg verkaufen mussten. Als Reaktion darauf wurde das Gesetz bereits vorübergehend außer Kraft gesetzt, um die Landwirte zu entlasten; diese waren durch globale Ereignisse, politische Spannungen und Währungsschwankungen schon stark gebeutelt. Die Erzeuger pochen nun auf die dauerhafte Aufhebung und fordern gleichzeitig, dass die Regierung weitere Maßnahmen wie bestimmte Erntezeiten einführt, um die Qualität der Produkte zu schützen. Das Potenzial des Macadamia-Anbaus, das mit den höheren Erträgen in Ländern wie Ruanda verglichen wird, wird als verpasste Chance im Rahmen des derzeitigen Gesetzes hervorgehoben. Da jährlich über 60.000 mt Macadamias aus Kenia exportiert werden, drängen die Interessenvertreter auf bessere Bedingungen, so The Star.
Malawi erhöht Exporte in die EU deutlich
Südafrika und Kenia sind auch die mit Abstand wichtigsten Anbieter für Käufer in der EU. So importierten EU-Länder im Zeitraum 01.01.-02.09.2024 insgesamt 4.781 mt Macadamias, davon kamen 2.366 mt aus Südafrika und 1.289 mt aus Kenia. Beide Länder verzeichneten bei ihren Lieferungen in die EU allerdings Rückgänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ganz anders sieht es hier bei Malawi aus; das ostafrikanische Land lieferte stolze 145,7% mehr Macadamias in die EU als im Vorjahr. Die Liste der EU-Importe führen die Niederlande an, die im genannten Zeitraum 1.890 mt Macadamias einführten, gefolgt von Deutschland (1.530 mt) und Spanien (664 mt).
EU-Import Macadamias, in mt |
|||
Ursprung |
2023 |
2024 |
Diff. |
Südafrika |
2.867 |
2.366 |
-17,5% |
Kenia |
1.322 |
1.289 |
-2,5% |
Malawi |
210 |
516 |
145,7% |
Australien |
761 |
326 |
-57,2% |
Guatemala |
371 |
146 |
-60,6% |
Andere |
29 |
138 |
375,9% |
Gesamt |
5.560 |
4.781 |
-14,0% |
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.01.-02.09. 08026200 Macadamia-Nüsse, frisch oder getrocknet, ohne Schale |
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