Linsen: Überangebot dämpft Marktstimmung
20. Oktober 2025 um 16:13 ,
Der AUDITOR
Größere Ernten drücken Preise
Das Überangebot auf dem globalen Linsenmarkt – insbesondere dem Markt für grüne Linsen – hat sich auch im dritten Quartal des Jahres deutlich bemerkbar macht. Dazu beigetragen haben nicht zuletzt die deutlich größeren Ernten in wichtigen Anbauländern wie Kanada, Russland, Kasachstan und der Türkei. Die Experten von Chelmer Foods geben an, dass der Produktionsanstieg die gesamte Marktdynamik beeinflusst und einen Abwärtsdruck auf die Preise ausübt.
Kanada ist der weltweit größte Lieferant grüner Linsen und die Produktionsschätzungen belaufen sich in diesem Jahr auf 11,15 Mio. mt. Das entspräche einem Anstieg von 65% gegenüber 2024 und ist guten Wetterbedingungen, einer größeren Anbaufläche und höheren Erträgen zuzuschreiben. Auch in Russland und Kasachstan sollen deutlich mehr Linsen als im Vorjahr geerntet werden, und aus der Türkei wird ein Produktionsanstieg um 38% gemeldet, so Chelmer Foods. Das Überangebot dürfte also weiter ausgebaut werden und der Wettbewerbsdruck steigt.
Kaum Langzeitverträge
Die Marktexperten berichten weiter, dass die Nachfrage zu wünschen übriglässt, insbesondere in wichtigen Importmärkten wie Indien, dem Nahen Osten und Nordafrika. Indiens Importzölle wirken sich negativ auf die Einfuhren aus, und das geringe Kaufinteresse in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten sorgt dafür, dass die Handelsaktivität gering bleibt. Exporteure schaffen es deshalb kaum, Langzeitverträge abzuschließen. Vorerst wird auch nicht mit einem schnellen Abbau der Überhangbestände gerechnet, sodass auch die Preise wenig Unterstützung erhalten und ihr niedriges Niveau vorläufig halten dürften. Grüne Linsen in höchster Qualität erzielen weiterhin höhere Preise, doch selbst die hochwertige Ware bekommt den Preisdruck zu spüren. Die Qualität entscheidet generell über die Preise, und in Russland besteht noch eine gewisse Sorge, dass das Wetter zu Qualitätsverlusten führen könnte. Insgesamt zeigen sich die Marktteilnehmer derzeit wenig optimistisch.
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