Leinsaat: Andere Rohstoffe werden bevorzugt

23. Februar 2023 um 15:41 , Der AUDITOR
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NUR-SULTAN/OTTAWA. Kasachische Leinsaatbauern könnten ihre Anbaufläche in diesem Jahr reduzieren. Auch bei den Exporten solle sich das Land Experten zufolge mehr auf die Nachbarländer konzentrieren.

Weniger Leinsaat in Kasachstan

In diesem Jahr könnten sich kasachische Erzeuger wieder mehr auf traditionelle Agrarrohstoffe fokussieren, was zu Lasten von Nischenprodukten gehen würde. Zu letzteren gehört auch Leinsaat. Ölsaaten Experte Evgeny Karabanov von der Kazakh Grain Union (KGU) äußerte sich diesbezüglich wie folgt: „Ich halte es für möglich, dass die Anbauflächen für Hartweizen und Leinsaat reduziert werden können und parallel dazu die Anbauflächen für Weichweizen und Gerste, deren Preise im Vergleich zu anderen Kulturen stabil bleiben, erhöht werden können.“ Auch den Anbau von Sonnenblumenkernen könne sich als lukrativ erweisen, so Karabanov. Hier seien die Preise nicht in dem Maße gesunken wie die anderer Rohstoffe.

Karabanov teilte APK-Inform zudem in einem Interview mit, dass sich Kasachstan wieder mehr auf seine umliegenden Handelspartner wie Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Afghanistan und Iran besinnen solle, mit denen 85% des Handels betreiben wird, statt die Exporte geographisch auszubauen. Als Beispiel nennt er unter den Handel mit EU-Staaten, die aus Kasachstan derzeit vorrangig Weizen mit hohem Proteingehalt sowie Hartweizen und Leinsaat importieren. Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland sorge allerdings für logistische Probleme, die in steigenden Frachtkosten resultieren. Lieferungen in den Westen würden für kasachische Händler daher zunehmen komplizierter, während Russland die Verladekapazitäten voll ausnutze und nicht immer auf die Landwege angewiesen sei.

Im Jahr 2022 konnte sich China vor Belgien als wichtigster Importeur kasachischer Leinsaat positionieren, das teilten die Experten von APK-Inform mit. Zwischen Januar und Dezember 2022 lieferte Kasachstan 174.060 mt Leinsaat nach China, im Vorjahr waren es gerade einmal 60.040 mt. Die Lieferungen nach Belgien legten im Jahresvergleich zwar ebenfalls deutlich von 107.800 mt (2021) auf 164.370 mt (2022) zu, dennoch reichte das nicht, um die Spitzenposition der letzten Jahre zu verteidigen. 

Leinsaat, Osteuropa

Qualität

EUR/mt

braun, 99,9% Reinheit

810

gelb, 99,9% Reinheit

960

DDP Deutschland

Kanada hat es schwer

Kanadische Leinsaat schafft es weiterhin nicht, sich gegen Lieferungen aus der Schwarzmeerregion zu behaupten, Käufer aus China und den EU-Staaten beziehen ihre Ware vor allem aus Russland und Kasachstan. Marktteilnehmer gehen daher davon aus, dass die Preise nachgeben sollten.

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