Leinsaat: China verdoppelt Anzahl der Akkreditierungen
29. Juni 2020 um 15:03 ,
Der AUDITOR
China bietet bessere Konditionen
Eigenen Angaben zufolge hat der Leinsaathandel mit China für die kasachischen Lieferanten gleich mehrere Vorteile. Nicht nur seien chinesische Käufer bereit, 50-70% Vorkasse zu leisten, die bezahlen sogar höhere Preise als die meisten europäischen Käufer. Damit die Geschäftsbeziehungen der beiden Länder in der kommenden Saison richtig durchstarten können, habe die staatlichen Zollbehörden Chinas die Anzahl der für den Leinsaat-Export lizensierten kasachischen Unternehmen von 25 auf über 50 erhöht.
Kanada kann nicht mithalten
Die steigende Einfuhr kasachischer Leinsaat nach China hat allerdings zur Folge, dass das Land immer weniger Leinsaat aus Kanada importiert. In den ersten acht Monaten der Saison 2019/2020 kam das Exportvolumen laut kanadischen Marktanalysten auf gerade einmal 68.000 mt. Zum Vergleich: 2018/2019 wurden insgesamt fast 270.000 mt nach China geliefert und in den Jahren davor waren es regelmäßig mehr als 300.000 mt. Insgesamt lagen die Leinsaatexporte zu diesem Zeitpunkt bei 100.000 mt, weit entfernt von den 350.000 mt, die StatsCan für die laufende Saison prognostiziert hatte. Daher die Experten mit reichlich Überhang am Ende der Saison. Stabilisiert werden die Preise aktuell unter anderem durch Berichte, dass die im Frühjahr eingefahrene Leinsaat von minderer Qualität ist, weshalb es nur noch wenig exportfähige Ware gibt.
Spotangebote variieren stark
Mit diesen Aussichten für die kommende Saison, werfen europäische Händler immer öfter einen Blick in den kanadischen Markt, in der Hoffnung, dort zu vergleichbaren, wenn nicht sogar günstigeren, Preisen einzukaufen als in Osteuropa. Spotangebote für gereinigte Leinsaat aus Osteuropa können, je nach Händler, zwischen 0,58-0,63 EUR/kg DDP Deutschland liegen. Kontrakt-Angebote für neue Ernte lassen noch etwas auf sich warten, während Preise für die Abnahme von kleineren Mengen bald verfügbar sein sollten.
Leinsaat, braun |
|
Qualität |
EUR/kg* |
99,9%, Osteuropa, DDP DE, Ernte 2019 |
0,580-0,630 |
97%, Kasachstan, FCA KZ, Ernte 2019 |
0,410-0,420 |
97%, Kasachstan, CFR EMP, Ernte 2020 |
0,432-0,437 |
97% Reinheit, Kanada, EXW Manitoba |
0,350 |
*Preisindikationen |
Deutschland kauft mehr aus Russland
Deutschland hat in den ersten acht Monaten der Saison 2019/2020 insgesamt 111.189 mt Leinsaat importiert, ein Rückgang um 14,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Während bei den Lieferungen aus Russland, Polen und den Niederlanden ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen war, fiel das Exportvolumen aus Kasachstan und Frankreich erheblich geringer aus als letztes Jahr.
Import Leinsaat* nach Deutschland in mt |
|||
Land |
2018/19 |
2019/20 |
Diff. |
Russland |
33.698 |
38.876 |
15,4% |
Kasachstan |
43.940 |
30.018 |
-31,7% |
Frankreich |
19.601 |
9.538 |
-51,3% |
Polen |
8.511 |
9.270 |
8,9% |
Belgien |
8.183 |
7.987 |
-2,4% |
Niederlande |
3.159 |
4.126 |
30,6% |
Kanada |
3.132 |
3.004 |
-4,1% |
Österreich |
1.503 |
1.801 |
19,8% |
Indien |
2.146 |
1.765 |
-17,8% |
Ukraine |
464 |
868 |
87,1% |
Andere |
5.354 |
3.936 |
-26,5% |
Gesamt |
129.691 |
111.189 |
-14,3% |
Quelle: Statistisches Bundesamt / Sep-Apr |
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