Kokosraspel: Produktionskosten werden nicht gedeckt

3. November 2025 um 16:48 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

MANILA/BANGKOK. Die Kokospreise in Thailand sind so niedrig, dass die Erzeuger ihre Produktionskosten nicht decken können. Als Konsequenz werden viele Kokosnüsse nicht geerntet. Auf den Philippinen bleiben die Preise für Kokosraspel stabil.

Schlechtes Wetter verzögert Kopralieferungen

Die Preise für philippinische Kokosraspel halten sich mittlerweile seit bereits knapp zwei Monaten stabil und liegen weiterhin bei 1,47-1,90 USD/lb FOB für Lieferungen in die USA und Europa. „Diese Beständigkeit ist ein seltener Lichtblick inmitten der allgemeinen Marktvolatilität“, so die Marktexperten von T.M. Duché. Auf dem Inlandsmarkt sind die Preise für Kokosraspel hingegen wieder leicht gestiegen. Im Gegensatz dazu verfolgt Kokosöl seinen Abwärtstrend, der auch international beobachtet werden kann. Auch die Koprapreise sind in den wichtigsten Anbaugebieten deutlich gefallen und machen die aktuelle Schwäche des Sektors deutlich. T.M. Duché berichtet außerdem, dass ungünstige Wetterverhältnisse die Kopralieferungen an die Verarbeiter verzögerten, wodurch die Verarbeitungskapazität sank und den Markt vor weitere Herausforderungen stellte.

Kokosraspel

Qualität/Ursprung

USD/kg

Fein, high fat, FOB Indonesien

2,98

Medium, high fat, FOB Indonesien

3,10

Fein, high fat, FOB Vietnam

2,45

Medium, high fat, FOB Indien

3,52

Quelle: Handel; Preisindikationen

China kauft verstärkt in Vietnam

The Nation hat indes mit einem Blick auf den thailändischen Kokosmarkt nur wenig gute Nachrichten zu vermelden. Die Preise sind massiv gesunken und decken teilweise nur noch die Hälfte der Produktionskosten, was zu erheblichen finanziellen Verlusten für die Erzeuger führt. Das Problem ist, dass die chinesischen Abnehmer verstärkt Ware aus Vietnam beziehen, sodass die thailändischen Exporteure auf ihren Beständen sitzenbleiben; diese kaufen als Konsequenz weniger Ware bei den Farmern. Teilweise bleiben die Kokosnüsse deshalb schlichtweg an den Palmen, weil sich die Ernte nicht lohnt und sie keine Abnehmer finden.

Die Exportverschiebung begann mit Vietnams formellen Markteintritt in China im Jahr 2024. Das Abkommen erlaubt es Vietnam, frische Kokosnüsse direkt nach China zu exportieren, dem zuvor wichtigsten Exportziel Thailands. Günstigere Frachtkosten durch die geografische Nähe und eine staatliche koordinierte Exportpolitik begünstigen Vietnams Stellung, so The Nation. In Thailand fordern die lokalen Produzenten nun Maßnahmen zur Preisstabilisierung und zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit, schließlich geht es um einen jährlichen Produktionswert in Milliardenhöhe.

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Kokosraspel aus Sri Lanka
Preischart für Kokosraspel aus Indonesien
Preischart für Kokosraspel aus den Philippinen 
- Preischart für Kokosöl aus Indonesien
weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
10.11.2025
NAIROBI/KAPSTADT. Während die Erzeuger in Kenia dafür plädieren, das Exportverbot für rohe Macadamias zu lockern, müssen südafrikanische Farmer aufpassen, sich nicht zu abhängig von den Ausfuhren nach China zu machen. Die EU-Macadamiaimporte sind 2025 deutlich gestiegen.
Nüsse
06.11.2025
MADRID. Spanische Mandelbauern zeigen sich enttäuscht bezüglich der Erträge der aktuellen Ernte. Gleichzeitig verlief der Saisonstart exportstark. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legten Spaniens Mandelexporte um 64% zu.
Nüsse
06.11.2025
SACRAMENTO/ATHEN. Geringe Überhangbestände brachten einen schwachen Start in die US-Walnusssaison mit sich. Die September-Exporte waren um 32% gesunken. Massive Einbrüche waren unter anderem bei den Lieferungen nach Deutschland zu verzeichnen.
Nüsse
05.11.2025
ORDU/SALEM. Hohe Preise und eine geringe Verfügbarkeit haben dazu geführt, dass sich die Haselnussexporte der Türkei gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als halbiert haben. Die Aussichten in den USA sind da schon deutlich positiver.