Kichererbsen: Kleinere Ernte und geringere Importe
19. April 2022 um 11:17 ,
Der AUDITOR

Hohe Frachtkosten führen zu geringeren Importen
Nachdem die Kichererbsenpreise bereits in den vergangenen Wochen merklich nach oben geklettert waren, hält der Aufwärtstrend weiter an – im Vergleich zu letzter Woche kam es noch einmal zu Preissteigerungen von 10 USD/mt. Der wichtigste Preistreiber ist dabei wohl die Aussicht auf eine geringere Ernte, die bei etwa 1,5 Mio. mt liegen dürfte. Ursprünglich hatten sich die Erzeuger mehr erhofft, doch hohe Ernteschäden, vor allem in den Anbaugebieten von Maharashtra, haben den Ertrag deutlich geschmälert. Hinzu kommt, dass auch deutlich weniger Rohware aus Anbauländern wie dem Sudan importiert wird, was vor allem an den hohen Frachtkosten liegt. Dadurch ist die Gesamtverfügbarkeit merklich geringer als in den letzten beiden Jahren, sodass es vorerst nicht nach Preissenkungen aussieht. Aktuell liegen die Exportpreise für indische Kichererbsen, 42-44 (12 mm) bei 1.410 USD/mt FOB Indien.
Kichererbsen, Indien |
|
Typ |
USD/mt |
42-44 (12 mm) |
1.410 |
44-46 (11 mm) |
1.395 |
46-48 (10 mm) |
1.375 |
58-60 (9 mm) |
1.330 |
60-62 (8 mm) |
1.320 |
62-64 (<8 mm) |
1.310 |
FOB Indien |
Keine Exporte aus Russland und der Türkei
Auf dem internationalen Markt gibt es weitere Einschränkungen. So berichten Marktteilnehmer, dass aufgrund des Krieges aktuell keine Kichererbsen der Sorte Kabuli aus Russland exportiert werden. Auch die Türkei hat bereits im letzten Monat den Export einiger Agrarprodukte eingestellt, darunter unter anderem diverse Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und getrocknete Bohnen, aber auch verschiedene Öle und Ölsaaten sowie Getreide. Damit soll der Inlandsmarkt stabilisiert und massive Preissteigerungen vermieden werden. Daraus resultieren Preissteigerungen in Ländern, die weiterhin Kichererbsen anbieten, wie Indien und Kanada.
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