Hülsenfrüchte: Türkei ist auf hohe Importe angewiesen
11. Juni 2024 um 15:21 ,
Der AUDITOR
Indien ist wichtigster Hülsenfruchtproduzent
Die Weltproduktion von Hülsenfrüchten liegt nach Angaben der United Nations Food and Agriculture Organization (FAO) derzeit bei 96 Mio. mt. Abdullah Özdemir, Vorsitzender der Mersin Commodity Exchange, betont dabei, dass nur fünf Länder die Hälfte dieser riesigen Produktionsmenge ausmachen – Indien ist dabei mit einem Anteil von 29% der mit Abstand wichtigste Produzent, es folgen Kanada (6%), China und Russland (jeweils 5%) und Nigeria (4%). In Bezug auf den Beitrag der Türkei stellt Özdemir fest, dass das Land mit einer Jahresproduktion von 1,3 Mio. mt einen Anteil von 1,4% am Welthandel mit Hülsenfrüchten hat und damit den 15. Platz der wichtigsten Produzenten belegt. Bei Kichererbsen steht die Türkei weltweit an dritter und bei roten Linsen an vierter Stelle.
Kontinuität beruht auf Importen
Die Türkei kann zudem mit guten Gesamtausfuhren an Getreide, Hülsenfrüchten, Ölsaaten und deren Erzeugnissen aufwarten und sogar neue Rekorde aufstellen. Die Ausfuhren des Landes erreichten in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 einen Wert von 5 Mrd. USD. Kazım Taycı, Vorstandsvorsitzender der Board of Directors of Istanbul Grains, Pulses, Oilseeds and Products Exporters Association (IHBİR), betont, dass der größte Faktor für den Exportanstieg die Vielfalt der Märkte sei, gepaart mit qualitativ hochwertigen Produkten und erschwinglichen Preisen.
Um solch große Mengen zu exportieren, ist die Türkei allerdings auch auf hohe Einfuhren angewiesen. „Obwohl wir […] der fünftgrößte Exporteur sind, sind wir gleichzeitig das drittgrößte Importland. Denn unsere Ausfuhren von Hülsenfrüchten beruhen auf Einfuhren. Wir importieren rote Linsen aus Kanada, Kasachstan, Russland und Australien im Rahmen des Inward Processing Regime (DIR). Getrocknete Erbsen importieren wir aus Russland und der Ukraine. Wir können die Kontinuität auf dem Markt sicherstellen, indem wir diese importierten Produkte verarbeiten und wieder exportieren, nicht mit unseren eigenen Produkten“, ergänzt Özdemir.
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