Hülsenfrüchte: Exportrückgang soll abgefangen werden

25. April 2023 um 15:23 , Der AUDITOR
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ANKARA. Die schweren Erdbeben, die zu Beginn des Jahres die Türkei erschüttert haben, machen sich auch bei den Exporten von Hülsenfrüchten bemerkbar. Hier soll nun massiv entgegengesteuert werden.

Exporteinbruch im Februar

Südostanatolien, die führende türkische Region für Getreide, Hülsenfrüchte und Ölsaaten mit einem jährlichen Exportwert von 3,5 Milliarden Dollar, versucht, die Wunden zu heilen, die die schweren Erdbeben hinterlassen haben. Nach den Exportdaten der Region für das erste Quartal 2023 lag der Anteil Südostanatoliens an den türkischen Exporten der genannten Produkte im vergangenen Jahr bei 31,1%, im ersten Quartal 2023 situationsbedingt jedoch nur bei 26%. Im Februar gingen die Ausfuhren aufgrund der Erdbeben um 44% zurück, dieser Wert wurde im März allerdings wieder ausgeglichen, als die Exporte knapp 300 Mio. USD einbrachten, so Celal Kadooğlu, Präsident der Southeastern Anatolia Cereals, Pulses, Oilseeds and Products Exporters' Association. Er berichtet weiter, dass die Ergebnisse von 2022 erneut erreicht werden sollen, indem die beschädigte landwirtschaftliche Infrastruktur repariert wird und die Erzeuger und Produzenten die notwendige Unterstützung erhalten. Zudem soll der Schutz der in der Landwirtschaft Beschäftigten erhöht werden.

Export Hülsenfrüchte, Türkei

Januar-März 2022

kg

USD

Linsen

119.571

140.771

Kichererbsen

57

27

Trockenbohnen

6.575

7.501

Januar-März 2023

kg

USD

Linsen

136.605

136.893

Kichererbsen

10.380

11.841

Trockenbohnen

175

379

Quelle: Handelsstatistiken

Im Sommer weniger beliebt

Türkische Marktteilnehmer geben an, dass es derzeit ausreichend Hülsenfrüchte in den Lagern gibt und, da gleichzeitig noch Ware importiert wird, die Preise aktuell sehr niedrig sind. „Hülsenfrüchte sind während des Ramadas nicht sehr beliebt“, ergänzt ein Händler. Dies hat dafür gesorgt, dass die Nachfrage in den vergangenen Wochen relativ gering war. Auch in den Sommermonaten geht der Verbrauch von Hülsenfrüchten erfahrungsgemäß stark zurück, sodass die Preise nur wenig Unterstützung erhalten. Die durchschnittlichen Rohwarenpreise sind üblicherweise wie folgt: Reis 20-25 TRY/kg, Bohnen 30-32 TRY/kg, Kichererbsen 28-30 TRY/kg, grüne Linsen 25-26 TRY/kg, rote Linsen 20-22 TRY/kg. Im Sommer wird stattdessen mehr frisches Gemüse wie Auberginen, Zucchini etc. konsumiert, im Winter sind Hülsenfrüchte beliebter.

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