Erdnüsse: China bleibt an der Spitze
17. November 2021 12:03,
Der AUDITOR

China als wichtigstes Produktionsland
Auch wenn der International Nut and Dried Fruit Council (INC) seine Schätzungen für die chinesische Erdnussproduktion gegenüber Juli noch einmal auf 18,2 Mio. mt erhöht hat, rechnen Marktteilnehmer dennoch mit Ernteverlusten. Grund sind die Rekordregenfälle im Sommer, vor allem in der Provinz Henan. Das USDA geht davon aus, dass dort etwa 120.000 ha Erdnüsse in Mitleidenschaft gezogen wurden, sodass die Produktion in dieser Provinz um 100.000 mt kleiner ausfallen könnte als erhofft. Dennoch bleibt China das mit großem Abstand wichtigste Produktionsland für Erdnüsse – Indien, das Platz 2 belegt, produziert nur etwas mehr als ein Drittel der Menge Chinas.
Indiens Produktion bleibt stabil
In Indien bleibt die Erdnussproduktion Schätzungen des USDA zufolge fast auf dem Vorjahresniveau und erreicht mit 6,76 Mio. mt nur eine leichte Steigerung von 0,9%. Der Anstieg ist auf eine Vergrößerung der Anbaufläche zurückzuführen. Die geerntete Fläche wird dem INC zufolge etwa 5,9 Mio. ha betragen; das sind 2% weniger als 2020. Ein Ertrag von 1,15 mt/ha, der 3% über dem Vorjahresdurchschnitt liegt, sorgt dennoch für eine größere Erntemenge.
Produktion Erdnüsse in der Schale in 1.000 mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
China |
17.500 |
18.200 |
4,0% |
Indien |
6.700 |
6.760 |
0,9% |
Nigeria |
4.450 |
4.800 |
7,9% |
USA |
2.782 |
2.850 |
2,4% |
Senegal |
1.800 |
1.700 |
-5,6% |
Argentinien |
1.528 |
1.300 |
-14,9% |
Indonesien |
970 |
960 |
-1,0% |
Brasilien |
640 |
700 |
9,4% |
Ghana |
450 |
450 |
0,0% |
Vietnam |
413 |
400 |
-3,1% |
Elfenbeinküste |
210 |
210 |
0,0% |
Nicaragua |
180 |
205 |
13,9% |
Mexiko |
102 |
92 |
-9,8% |
Südafrika |
80 |
80 |
0,0% |
Andere |
11.810 |
11.790 |
-0,2% |
Gesamt |
49.615 |
50.497 |
1,8% |
Quelle: INC, November 2021 |
USA überzeugen mit guter Qualität
Laut den Oktober-Schätzungen des USDA beläuft sich die US-Erdnussproduktion für die Saison 2021/22 auf 2,85 Mio. mt; die Vereinigten Staaten belegen Platz 4 der weltweit wichtigsten Produktionsländer. Das Land steigert seine Produktion damit im Jahresvergleich um 2,4%. Neben der höheren Quantität rechnen die Erzeuger auch mit einer guten Qualität der Ware. Obwohl ausreichend Ware zur Verfügung stehen dürfte, rechnet der INC nicht damit, dass die Preise merklich nachgeben werden. Zum einen ist vor allem die Inlandsnachfrage deutlich angestiegen, zum anderen haben sich die Kosten für Arbeit, Transport, Verpackung und Energie stark erhöht.
Senegal reduziert Anbaufläche
Der Senegal hatte im vergangenen Jahr eine Rekordproduktion von 1,8 Mio. mt erreicht. Dieses Jahr liegt die vom USDA geschätzte Produktion mit 1,7 Mio. mt 6% darunter, was aber kaum verwunderlich ist, da die Anbaufläche um 25.000 ha oder 2% reduziert wurde. In vielen Anbaugebieten musste zudem die Aussaat verschoben werden, da es im Juli zu starken Regenfällen gekommen war. Der INC schätzt den Ertrag auf 1,4 mt und damit 3% geringer als in der Saison 2020/21.
Argentiniens Produktion sinkt deutlich
In Argentinien rechnet der INC für dieses Jahr mit einem deutlichen Produktionsrückgang von knapp 15%. Zugrunde liegen dafür die Daten der Argentine Chamber of Peanuts, laut der sich die Anbaufläche auf 412.365 ha und der Ertrag auf 3,7 mt/ha belaufen. Die INC-Produktionsschätzungen liegen damit bei 1,3 Mio. mt.
Die Preise auf dem europäischen Spotmarkt haben indes in den vergangenen Wochen leicht angezogen und liegen für blanchierte Erdnüsse, 38/42 Ursprung Argentinien/Brasilien bei knapp 1,60 EUR/kg FCA Spanien.
Erdnusspreise |
|
Sorte, Ursprung |
Preis |
Blanchiert, 38/42, Argentinien/Brasilien, FCA Spanien |
1,60 EUR/kg |
Runner, blanchiert, Splits Grade 1, Argentinien, FCA Spanien |
1,55 EUR/kg |
Bold, 40/50, nicht-EU-Qualität, FOB Indien |
1,20 USD/kg |
Bold, 50/60, nicht-EU-Qualität, FOB Indien |
1,17 USD/kg |
Quelle: Handel |
Weitere Informationen:
- Preischart Erdnüsse, mit Haut, 40/50, Bold, Indien
- Preischart Erdnüsse, mit Haut, 50/60, Java, Indien
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