Cashews: Ernteausfälle treiben Rohwarenpreise in die Höhe

29. Mai 2024 um 11:36 , Der AUDITOR
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HANOI. Durch die große Trockenheit im letzten Jahr kam es in einigen wichtigen Cashew-Anbauländern zu Ertragseinbußen. Das lässt die Rohwarenpreise steigen – die Exportpreise zeichnen ein anderes Bild ab.

China verdoppelt Einfuhren aus Vietnam

Wie die Vietnam Cashew Association (Vinacas) berichtet, laufen die Cashewexporte des Landes auch 2024 äußerst vielversprechend weiter. So wurden im April 2024 insgesamt 65.000 mt im Wert von 350 Mio. USD ins Ausland geliefert, in den ersten vier Monaten des Jahres lagen die Exporte bei 216.000 mt und erzielten einen Umsatz von 1,16 Mrd. USD. Das entspricht einem Volumenanstieg von 32,4% und einem Wertanstieg von 21,1% gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023.

Vor allem die Ausfuhren in wichtige Exportmärkte wie China, die Niederlande und die USA verzeichnen ein starkes Wachstum. Letztere sind dabei noch immer der wichtigste Markt für vietnamesische Cashewkerne: Im Zeitraum Januar-April 2024 importierten die USA hier 52.000 mt, das sind gut 35% mehr als im Vorjahreszeitrau. Es folgen China, das seine Einfuhren aus Vietnam mit 31.500 mt mehr als verdoppeln konnte, und die Niederlande mit 13.700 mt. Während die Exporte also sowohl mengen- als auch wertmäßig zunehmen, sank der Exportpreis für verarbeitete Cashewkerne im genannten Zeitraum um 8% im Vergleich zum Vorjahr und lag bei knapp 5.370 USD/mt.

Ernteausfälle durch Trockenheit

In diesem Jahr stellt eine gewisse Rohwarenknappheit die Produzenten vor große Herausforderungen. Dadurch, dass 2023 ein El-Niño-Jahr war, kam es in vielen Produktionsländern zu einer großen Trockenheit bis hin zur Dürre. In Vietnam soll es dabei zu Ernteverlusten von 20-25% gekommen sein, und auch der größte Produzent roher Cashewnüsse, die Elfenbeinküsten, musste Vinacas zufolge Ertragseinbußen von etwa 20% einstecken. Dazu kommt, dass das afrikanische Land, das bisher fast ausschließlich Rohware exportierte, verstärkt in die Produktion im eigenen Land investiert, um den Gewinn zu steigern. Dazu kommt, dass Benin, ebenfalls ein wichtiger Lieferant, ab dem 1. April 2024 ein Exportverbort für rohe Cashewnüsse verhängt hat, ebenfalls, um die Verarbeitung und die Wirtschaft im eigenen Land zu unterstützen. Vietnam kann so weniger Ware importieren, und die Rohwarenpreise steigen. Teilweise sollen die Lieferanten Probleme haben, ihre Verträge im vollen Umfang zu erfüllen.

Sinkende Exportpreise

Die Exportpreise hingegen zeigen sich tendenziell eher rückläufig, da viele große Käufer wie die USA und die EU zurzeit gut eingedeckt sind und es nicht eilig haben, zu höheren Preisen zu importieren. Die Marktexperten gehen allerdings davon aus, dass jetzt im zweiten Quartal 2024 höhere Exportzahlen verzeichnet werden dürften als im ersten Quartal, da die Nachfrage gestiegen ist. Vor allem asiatische Zielländer haben dabei den Vorteil, dass sie bei Lieferungen aus Vietnam nicht von der Krise im Roten Meer betroffen sind, die bei Verschiffungen nach Europa oder Amerika zu Verzögerungen und höheren Preisen führt. Insgesamt zeigen sich die Experten von Vinacas bisher zuversichtlich, dass das von Vietnam gesetzte Exportziel 2024 von 3,8 Mrd. USD umsetzen lässt.

Auch in Indien verfolgen die Exportpreise ihren Abwärtstrend. In den vergangenen zwei Wochen sind sie um 20 USD/mt gesunken und liegen derzeit für Cashewkerne, W240 bei 8.535 USD/mt FOB Indien.

Cashews, Indien

Sorte

USD/mt

W240

8.535

W320

7.885

W450

7.170

LWP

6.540

SWP

5.875

FOB Indien

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Preischart Cashews, Indien

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