Nüsse

Cashews: Afrikanische Anbauländer können punkten

24. November 2021 um 11:01 , Der AUDITOR
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REUS/YAMOUSSOUKRO. Laut der aktuellen INC-Produktionsschätzungen hat die Elfenbeinküste in dieser Saison die Produktionsmarke von 1 Mio. mt geknackt. Durch geringere Lieferkosten können afrikanische Ursprünge bei europäischen Käufern punkten.

Elfenbeinküste trumpft auf

Den aktuellen Schätzungen des International Nut and Dried Fruit Council (INC) zufolge hat es die Elfenbeinküste in dieser Saison geschafft, die Produktionsmarke von 1 Mio. mt roher Cashewnüsse zu knacken. Damit liegt das Land vor Indien mit 738.000 mt und Vietnam, das einen Rückgang von gut 11% verzeichnet und mit einer Rohwarenproduktion von 400.000 mt Platz 3 belegt. Die geringere vietnamesische Ernte wird durch Zuwächse in Indien und Kambodscha ausgeglichen.

Produktion in Vietnam verzögert

In Westafrika sah es durch Lieferverzögerungen zunächst so aus, als wäre die Ernte kleiner ausgefallen, ein genauerer Blick auf die Lagerbestände widerlegt das jedoch. Wie der INC berichtet, ist ein Großteil der Ware aus den westafrikanischen Anbauländern bereits verkauft und befindet sich in den Händen großer Händler. In diesem Jahr wurden deutlich mehr rohe Cashewkerne in Westafrika verarbeitet; der Vorteil sind geringere Transportkosten und eine hohe Zeitersparnis, von der vor allem europäische Käufer profitieren. Im Gegensatz dazu steht Vietnam, wo die pandemiebedingten Fabrikschließungen im August und September zu einer Verlangsamung des Schälprozesses geführt hatten und auch die massiv hohen Transportkosten viele ausländische Käufer abschreckten.

Auf dem europäischen Spotmarkt haben die Preise für vietnamesische Cashewkerne in den vergangenen zwei Wochen leicht angezogen und liegen für die Sorte WW240 mittlerweile bei 7,10 EUR/kg FCA Spanien.

Preise Cashewkerne, Vietnam

Sorte

EUR/kg

WW320

6,80

WW240

7,10

Large White Pieces

4,85

Small Pieces

3,15

FCA Spanien

Widersprüchliche Daten für Brasilien

Für Brasilien decken sich die Vorhersagen für die Ernte 2021 nicht. Während das Brazilian Institute of Geography and Statistics (IBEG) davon ausgeht, dass das Erntevolumen im Vergleich zu 2020 um 11% sinken wird, rechnet der INC mit Bezug auf lokale Marktteilnehmer mit einer Steigerung von gut 11% auf 150.000 mt rohe Cashewnüsse. Die globale Produktion wird für die Saison 2021/22 auf 3,95 Mio. mt geschätzt, was einer Steigerung von 3% im Vergleich zu letzter Saison entsprechen würde.

Produktion Cashews (Rohware) in mt

Land

2020/21

2021/22

Diff.

Elfenbeinküste

900.000

1.000.000

11,1%

Indien

691.000

738.000

6,8%

Vietnam

450.000

400.000

-11,1%

Kambodscha

190.000

250.000

31,6%

Nigeria

260.000

240.000

-7,7%

Tansania

220.000

220.000

0,0%

Guinea-Bissau

180.000

180.000

0,0%

Ghana

170.000

155.000

-8,8%

Benin

173.000

150.000

-13,3%

Brasilien

135.000

150.000

11,1%

Indonesien

115.000

115.000

0,0%

Burkina Faso

100.000

100.000

0,0%

Guinea Conakry

60.000

60.000

0,0%

Mosambik

55.000

55.000

0,0%

Senegal

35.000

35.000

0,0%

Togo

20.000

20.000

0,0%

Gambia

15.000

15.000

0,0%

Mali

7.000

7.000

0,0%

Kenia

6.000

6.000

0,0%

Andere

54.000

54.000

0,0%

Gesamt

3.836.000

3.950.000

3,0%

Quelle: INC, November 2021

Für mehr Informationen gehen Sie zu: 
allgemeine Preischarts

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